Gestern Abend kam es in der Altstadt von St. Wendel zu alarmierenden Szenen. Eine besorgte Bürgerin übermittelte unserer Redaktion ein Foto, das eine Gruppe Jugendlicher zeigt, die hinter einer Deutschlandfahne stehen und mutmaßlich geschlossen den H*****gruß zeigen.
Die Polizei bestätigte, dass sie gegen 22:40 Uhr von einem Gaststättenbetreiber informiert wurde, der berichtete, dass im Umfeld seiner Kneipe eine größere Personengruppe volksverhetzende Parolen grölte und den H*****gruß zeigte. Die Polizei rückte sofort aus und konnte die Vorwürfe nach Befragungen von Zeugen und der Sicherstellung von Beweismitteln vor Ort bestätigen.
Die Polizei kontrollierte die verdächtige Gruppe, bestehend aus acht Personen im Alter von 16 bis 27 Jahren, die teilweise bereits polizeibekannt sind und alle aus dem Landkreis St. Wendel stammen. Nachdem die erforderlichen Ermittlungsmaßnahmen durchgeführt wurden, erhielten alle Personen einen Platzverweis.
Weiterer Vorfall im Raum Neunkirchen gemeldet
In einem weiteren Fall, der sich in den frühen Morgenstunden in einer Gaststätte in Schiffweiler ereignete, wurde die Polizei erneut über rechtsextreme Aktivitäten informiert. Gegen 02:50 Uhr wurde gemeldet, dass eine Schlägerei unmittelbar bevorstand und mehrere Personen rechtsextreme Parolen skandierten. Beim Eintreffen der Polizei hatten sich die betreffenden Personen bereits entfernt, kehrten jedoch während der polizeilichen Maßnahmen zurück und setzten ihr Verhalten fort, sogar in Anwesenheit der Polizei.
Hier handelte es sich um drei Männer im Alter von 20 bis 23 Jahren und eine 19-jährige Frau aus dem Landkreis Neunkirchen. Auch in diesem Fall wurden die Personen kontrolliert und erhielten einen Platzverweis, nachdem sie sich nach und nach den Anweisungen der Polizei beugten.
Staatsschutz des Landespolizeipräsidiums ermittelt
Die Polizei hat in beiden Fällen Strafverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen eingeleitet. Die Ermittlungen werden von der Abteilung Staatsschutz des Landespolizeipräsidiums geführt und dauern an.