Polizeiinspektion St. Wendel wird ausgebaut

Innenminister Klaus Bouillon überreichte am Dienstag einen Scheck in Höhe von 200.000 Euro an Landrat Udo Recktenwald. Der Landrat hatte sich an den Innenminister mit der Bitte um die Zuwendung gewandt, da Sanierungsarbeiten in der Polizeiinspektion  der Kreissstadt, die ausgebaut wird, anstehen. Denn ab März 2017 sollen an sechs Standorten im Saarland sogenannte Operative Einheiten eingesetzt werden. Neben St. Johann, Burbach, Saarlouis, Neunkirchen und Homburg gehört auch St. Wendel zu diesen Standorten, die Unterstützung durch die neue Einheit erhalten sollen. Dies bedeutet eine Neuorganisation in der Polizeiinspektion.

Zum Hintergrund

Die Operative Einheit soll die Sondereinsatzeinheit ablösen. Um zu verhindern, dass Beamte bei Sondereinsätzen – so nach dem Modell der Sondereinsatzeinheit – vom Wachdienst abgezogen werden und somit ein Personaldefizit für den normalen Dienst entsteht, werden nun Operative Einheiten gebildet. Das bedeutet, dass die Beamten der Operativen Einheit aus den Inspektionen für Einsätze und Trainings einberufen werden. Dies macht aber nur ein Drittel ihrer Arbeitszeit aus. Die restliche Zeit unterstützen sie ihre Kollegen bei Streifenfahrten oder in der Inspektion. So werden derzeit die Beamten nicht nur zu diversen Einsätzen einberufen, sondern werden auch bei Veranstaltungen des Landkreises wie beispielsweise am Bostalsee eingesetzt. Hierdurch entsteht in solchen Fällen eine personelle Lücke.

Um fehlendes Personal in der Inspektion bei Sondereinsätzen zu ersetzen, werden nun an den sechs genannten Standorten jeweils 18 neue Beamtinnen und Beamte eingestellt. Nachwuchskräfte, die ihre Ausbildung absolviert haben, sollen hier zum Zuge kommen. So werden bereits am 12. Oktober die neuen Stellen ausgeschrieben. Auf die Frage, ob eine Erhöhung des Personals auch bedeute, dass somit auch die Sicherheit am Bahnhof besser gewährleistet werden könne, antwortete Innenminister Klaus Bouillon: „Ich denke, die Videoüberwachung ist in diesem Falle sinnvoller, um Straftaten aufzudecken.“ Er sehe nicht, dass ein größeres Aufgebot an Personal Straftaten verhindern könne. Es gehe vielmehr darum, die Täter zu ausfindig zu machen. Er nannte Beispiele wie Anschläge in Paris oder Brüssel, bei denen die Täter durch die Videoüberwachung identifiziert werden konnten.

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Sanierung und neue sinnvolle Einteilung

Die Sanierung des Dachgeschosses der Polizeiverwaltung in der Mommstraße sowie insgesamt neun Büroräume sollen saniert und modernisiert werden. Bei einer Führung durchs Gebäude wurde klar, dass sinnvolle Einheiten innerhalb des Hauses eingeteilt werden müssen, damit der einwandfreien und sicheren Arbeit nichts im Wege steht. St. Wendel ist der sicherste Landkreis im Saarland und dies sei zum großen Teil auf die hervorragende Arbeit der Polizeibeamten zurückzuführen, so Landrat Udo Recktenwald. Die Bürgernähe und die Präsenz sei ausgezeichnet. Weiter lobte er die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei, Landratsamt und auch Jugendamt bei regelmäßigem Austausch und Planungen für Schwerpunktarbeit, so zum Beispiel beim Thema „Bahnhof in St. Wendel“.

Zunächst war nur geplant, das Dachgeschoss des Gebäudes von 1971 zu sanieren. In zwei Sitzungen wurde dann beschlossen, dann auch komplett zu sanieren. Teile des Gebäudes, wie zum Beispiel das Treppenhaus am rechten Eingang der Polizeiinspektion entsprechen nicht mehr dem Standard. Auch für den Publikumsverkehr gäbe es derzeit keinen separaten Zugang. Auch dies wird im Zuge der Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten geändert. Organisationseinheiten sollen so sinnvoll zusammengebracht werden.

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Wach- und Streifendienst, sowie die OpE (Operative Einheit) werden zusammen im Erdgeschoss des Hauses arbeiten. Für den Wach- und Wechseldienst, der 24 Stunden an sieben Tagen die Woche vor Ort ist stehen Küche und Sozialräume zur Verfügung.

Im ersten Obergeschoss hat die Folgesachbearbeitung bereits ihre Räumlichkeiten und soll nun mit der Abteilung Ermittlungsarbeiten auf dieser Etage ihre Büros erhalten. Mittlere Kriminalitätsarbeit wird in St. Wendel noch absolviert. Die Diensträume sollen gesondert gesichert werden, um unbefugtes Betreten durch Publikum zu verhindern. Eine Überwachungskamera für den Flurbereich ist hier bereits installiert, um bei etwaigen Vorfällen intervenieren zu können.

Das Dachgeschoss wird der erste Bereich sein, der saniert wird. Hier soll die Leitungsetage entstehen. Die Poststelle ist bereits hier eingerichtet. Weiter wird hier ein Besprechungsraum mit neuen Medien und Serverraum für die Befehlsstelle entstehen. In diesem Zuge ist eine zentrale Sachbearbeitung möglich. Weiter werden hier auch Spinde und Umkleidemöglichkeiten für die Beamtinnen und Beamten entstehen. Schritt für Schritt werden dann die weiteren baulichen Maßnahmen und somit Neuorganisation von Arbeitsbereichen durchgeführt.

Dienststellenleiter Herr Walter erwähnte, dass die Sanierung und Modernisierung des Dachgeschosses schon seit vielen Jahren ein großer Traum mehrerer Dienststellenleiter sei und er sich freue, dass der Traum nun für ihn und seine Mitarbeiter wahr würde. Die Modernisierung des Gebäudes bietet somit neue Möglichkeiten für eine gute und organisatorisch sinnvolle Arbeit der Polizei in St. Wendel, die für die weitere Sicherheit in unserem Landkreis sorgen wird.  Das zügige Voranschreiten der Arbeiten hänge von einigen Faktoren ab, so Landrat Udo Recktenwald. Er versprach aber: „ Es wird kein Berliner Flughafen gebaut. Wir werden fristgerecht  fertig und im Kostenplan bleiben.“

Leitender Architekt des Projektes ist Bernd Brill. Ab nächster Woche wird bereits ein Gerüst gestellt, über welches die Bediensteten der Baufirmen über eine externe Treppe Zugang zum Dachgeschoss erhalten. So soll die Sicherheit innerhalb der Polizeiinspektion gewährleistet bleiben. Es folgt die Dachabtragung und Statikarbeiten. Der Innenausbau soll Anfang 2017 erfolgen, dass im März nächsten Jahres die Arbeit mit den neuen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten starten kann. „Das Sicherheitsgefühl bleibt oberstes Gebot.“, so Landrat Udo Recktenwald. Es wird eine weitere starke Polizeiinspektion Nord- Saar geben. Welche diese sein wird gab Innenminister Klaus Bouillon nicht bekannt. Er freue sich jedoch, dass St. Wendel nun ein starker Standort werde. „Meine Oma hat schon immer gesagt: Mehr Polizei für die Fläche!“, so Bouillon.

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