Innerhalb der 100-köpfigen Belegschaft der Firma Haas Fleisch- und Wurstwaren in Nonnweiler gibt es 16 Corona-Fälle. Nachdem zwei Produktions-Mitarbeiter das Unternehmen informiert hatten, ihre vom Hausarzt vorgenommene Abstrich-Ergebnisse seien positiv, hat das Unternehmen alle 100 Mitarbeiter der Produktion abstreichen lassen. Hier waren weitere 14 Testergebnisse positiv. Alle positiv getesteten Personen befinden sich in Quarantäne. Das mobile Abstrichteam des Landkreises St. Wendel hat in einer zweiten Testung bisher 65 Mitarbeiter erneut abgestrichen. Die Ergebnisse stehen noch aus. Kein betroffener Mitarbeiter wohnt in einer Sammelunterkunft.
Das Gesundheitsamt des Landkreises St. Wendel hat in Absprache mit dem Unternehmen für die Mitarbeiter, die als Kontaktperson ersten Grades gelten, Arbeitsquarantäne verordnet. Sie dürfen sich somit nur noch zwischen Arbeits- und Wohnort bewegen, jedoch nicht mit Bus oder Bahn. Da es sich um ein systemrelevantes Unternehmen handelt, folgt das Kreisgesundheitsamt damit den RKI-Empfehlungen. Ein Vorgehen, das bundesweit in ähnlichen Fällen bereits praktiziert wurde.
Laut Gesundheitsamt handele es sich bei dem Corona-Ausbruch um ein diffuses Ausbruchsgeschehen. Dass sich die 14 Mitarbeiter während der Arbeit angesteckt haben, könne somit nicht mit Sicherheit bestätigt werden. Die betroffene Firma verfüge über ein ausreichendes Hygiene- und Abstandskonzept, die Mitarbeiter tragen Mund-Nasen-Bedeckungen.
Das Gesundheitsamt hat nun bestimmt, dass das Tragen von FFP2-Masken für alle Mitarbeiter verbindlich sei. Zudem müsse die Belüftungsanlage auf 100 Prozent Frischluft umgestellt werden. Jedem Mitarbeiter werde vor Arbeitsbeginn die Temperatur gemessen, jeder Mitarbeiter müsse vor Arbeitsbeginn einen Symptome-Fragebogen ausfüllen. Bei Symptomen werden die Mitarbeiter umgehend nach Hause geschickt. Auch weitere Testungen in regelmäßigen Abständen wurden vorgeschrieben. Die Kantine in der Firma ist geschlossen.