Neue Notrufsysteme erhöhen Sicherheit am Bostalsee

Philipp Scherer (stellvertretender Leiter Einsatz der DLRG und Beauftragter Wasserrettungsdienst Stationär), Daniela Maslan-Mayer (Leiterin Freizeitzentrum Bostalsee), Michael Geisenhainer (Vorsitzender Tauchclub St. Wendel) an der Notrufsäule am Seerundweg an der Staumauer. Fotografin: Inga Schmidt
Philipp Scherer (stellvertretender Leiter Einsatz der DLRG und Beauftragter Wasserrettungsdienst Stationär), Daniela Maslan-Mayer (Leiterin Freizeitzentrum Bostalsee), Michael Geisenhainer (Vorsitzender Tauchclub St. Wendel) an der Notrufsäule am Seerundweg an der Staumauer. Fotografin: Inga Schmidt

St. Wendel. Am Bostalsee sind zwei Notrufsäulen installiert worden, eine auf dem Seerundweg an der Staumauer und eine andere am Kletterpark des Center Parcs in der Eckelhausener Bucht. Die in Rot und Weiß gestalteten Säulen können per Knopfdruck ein Notrufsignal an die Rettungsleitstelle senden.

„Es gibt Situationen, in denen Passanten, Badegäste oder Wassersportler, wie Taucher, kein Handy zur Hand haben, die Batterie leer ist oder die Aufregung in einem Notfall zu groß ist. Die Notrufsäulen leisten hier Unterstützung: Sie sind einfach zu bedienen und sofort erkennbar. Sie sind besonders hilfreich zu Randzeiten, im Herbst und Winter, abends und nachts, wenn die Rettungswache nicht besetzt ist“, erläutert Landrat Udo Recktenwald.

Die Säulen dienen der Sicherheit aller Besucher des Bostalsees. Es wurde besonderes Augenmerk auf die Sicherheit der Wassersportler gelegt, aber auch Spaziergänger auf dem Rundweg profitieren von den Säulen. In den ersten Tagen nach ihrer Inbetriebnahme wurde bereits ein Alarm wegen eines gekenterten Segelboots über eine der Säulen ausgelöst. Die Säulen, die mit Solarpanels betrieben werden, sind autonom und einfach zu installieren.

Die Björn-Steiger-Stiftung hat die Säulen installiert und betreibt sie mit gesammelten Spenden. Die Initiative ging von Wolfgang Schaly, dem ehemaligen Vorsitzenden des Tauchclubs St. Wendel, aus. „Wir freuen uns, dass der Landkreis Sankt Wendel zusammen mit der Björn-Steiger-Stiftung und der örtlichen DLRG diese modernen Notrufsäulen zur Verfügung stellt. Sie tragen wesentlich zur Verbesserung der Sicherheit aller Erholungssuchenden an unserem Badesee bei. Ihre einfache Bedienung und schnelle Alarmierung ermöglichen eine effiziente Hilfe in Notsituationen, sowohl während der Badesaison als auch das ganze Jahr über“, betonte Michael Geisenhainer vom Tauchclub St. Wendel. Bundesweit sind bereits mehrere Hundert solcher Notrufsäulen an Badegewässern installiert, die ersten beiden im Saarland stehen am Bostalsee.

Tobias Wagner, Leiter Einsatz der DLRG LV Saar, zeigt sich begeistert: „Die Notrufsäulen ermöglichen es, auch außerhalb der Wachdienstzeiten der DLRG und der hauptamtlichen Rettungswache, schnell und einfach um Hilfe zu bitten. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Björn-Steiger-Stiftung und dem Freizeitzentrum Bostalsee für die konstruktive und schnelle Zusammenarbeit in diesem Projekt.“

Zur Björn-Steiger-Stiftung:

Der achtjährige Björn Steiger wurde auf dem Weg vom Schwimmbad nach Hause von einem Auto erfasst. Es verging nahezu eine Stunde, bevor der Krankenwagen eintraf. Björn verlor am 3. Mai 1969 sein Leben nicht infolge der Verletzungen, sondern an Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten als Reaktion auf diesen tragischen Vorfall am 7. Juli 1969 die Björn-Steiger-Stiftung. Diese gemeinnützige Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Wichtige Errungenschaften ihrer Bemühungen sind beispielsweise die Implementierung der landesweit einheitlichen und kostenlosen Notrufnummern 110/112, der Ausbau von Notruftelefonnetzen an deutschen Straßen, die Einbindung von Sprechfunk in Krankenwagen und der Ausbau der Luftrettung. Aktuell konzentriert sich die Stiftung insbesondere auf den Kampf gegen den plötzlichen Herztod, die flächendeckende Schulung in Wiederbelebung, die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für Notfälle sowie den Transport von Frühgeborenen.

DLRG Saar

Von Ostern bis Oktober leisten die ehrenamtlichen Helfer des Landesverbands Saar der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an Wochenenden und während der Sommerferien Unterstützung für die hauptamtliche Rettungswache am Bostalsee. Im Jahr 2022 verzeichneten die Freiwilligen über 19.000 Wachstunden allein am Bostalsee. Darüber hinaus wurden weitere 11.000 Wachstunden am Stausee Losheim erbracht. Ein erheblicher Teil der Arbeit dieser Ehrenamtlichen besteht neben der Wasseraufsicht aus Erste-Hilfe-Maßnahmen.

 

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