Eine Zeitlang stand es still, dann war es weg, aber jetzt klappert es endlich wieder, das Mühlrad an der altehrwürdigen Johann-Adams-Mühle. Das Mühlen-Ensemble bei Theley zählt zu den bedeutendsten kulturhistorischen Schätzen der Region und ist ein wichtiger Anziehungspunkt für Einheimische und Touristinnen und Touristen. Mit dem imposanten Mühlrad fehlte zuletzt aber eine Attraktion.
„Die Arbeiten zur Erneuerung des Mühlrades sind aber nun abgeschlossen und das Rad kann sich wieder drehen“, freut sich Bürgermeister Hermann Josef Schmidt. Das alte Mühlrad wurde in den zurückliegenden Jahren zwar immer wieder ausgebessert, damit es sich zumindest für Schauzwecke kurzfristig drehen konnte, was bei Besichtigungen, vor allem bei Kindern oder Schulexkursionen, von großer Bedeutung war. Zuletzt war aber selbst das nicht mehr möglich. „Zum einen war das Schöpfwerk marode und konnte die nötigen Wassermengen zum Antrieb nicht mehr halten. Zudem war die Welle, ein massiver Eichenstamm, gebrochen und musste durch einen neuen ersetzt werden. Einen geeigneten Stamm zu finden war leider nicht einfach und hat einige Zeit in Anspruch genommen. Wir wollten das Rad aber so originalgetreu wie möglich rekonstruieren und keine Welle aus Metall einbauen. Zum Glück ist es gelungen, einen geeigneten Eichenstamm zu finden“, so Hermann Josef Schmidt. Neben der Erneuerung des Mühlrades wurde im Zuge der Arbeiten nun zudem das Holzaquädukt, das das Mühlrad über das Tosbecken mit Wasser versorgt, überarbeitet und begradigt. Der Ausschuss Bauen, Wohnen, Umwelt der Gemeinde Tholey hatte den Auftrag für die notwendigen Arbeiten an die mindestbietende Firma Holzbau Kohn GmbH, aus Saarburg zum Bruttoangebotspreis von rund 72.400 Euro brutto vergeben.
Info:
Die Johann-Adams-Mühle ist eines der letzten erhaltenen Mühlenanwesen im Saarland und liegt idyllisch in einem Wiesental bei Theley. 1589 wurde sie erstmals schriftlich erwähnt.
Der zweigeschossige, ursprünglich strohbedeckte Fachwerkbau mit historischer Wassermühle gilt als einzige Mühle im Saarland, bei der die Mahlstube noch mittelalterliche Züge aufweist und gleichzeitig wieder funktionstüchtig ist. Heute befindet sich im Mühlenensemble ein Heimatmuseum mit einer Ausstellung „Vom Flachs zum Leinen“ mit Webstuhl und Handwerksmaterial. Viele liebevoll zusammen getragene Haushaltsgegenstände aus dieser Zeit verdeutlichen die mühsame Arbeit im Haushalt unserer Vorfahren. Im 200 Jahre alten Backofen wird noch immer regelmäßig Brot nach alter Rezeptur gebacken. Die Landgaststätte Johann-Adams-Mühle im ehemaligen Ökonomiegebäude lädt zur Rast ein.