- Arbeitslosigkeit gegenüber Vorjahr leicht zurückgegangen
- Arbeitskräftenachfrage weiterhin stabil
- Agentur für Arbeit wirbt mit bundesweiter Aktionswoche für gleichberechtigte Teilhabe
behinderter Menschen an Gesellschaft und Berufswelt
Von der sonst oft bereits im November zu beobachtenden jahreszeitlich bedingten Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt war im aktuellen Monat noch nichts zu spüren. Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis St. Wendel hat sich gegenüber Oktober um 40 auf 1.446 verringert. Gegenüber November 2017 ist die Arbeitslosigkeit um acht gesunken. Mit einer Arbeitslosenquote von nur noch 3,0 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte zu November 2017) hebt sich der Landkreis St. Wendel deutlich von den übrigen Kreisen im Saarland ab.
Die Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich:
Landkreis St. Wendel: 3,0 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 3,8 Prozent
Landkreis Saarlouis: 4,4 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 4,8 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 6,3 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 7,9 Prozent
Am 03. Dezember findet der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt, ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenktag, der den Einsatz für die Würde, die Rechte und das Wohlergehen der Betroffenen fördern und die Öffentlichkeit für die Probleme dieser Menschen sensibilisieren soll. Die Agentur für Arbeit unterstreicht mit der bundesweiten Aktionswoche der Menschen mit Behinderung, die vom 03. bis 07. Dezember stattfindet, ihr Engagement für die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Frauen und Männer an Gesellschaft und Berufswelt.
„Die Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen haben sich verbessert. Jedoch ist festzustellen, dass schwerbehinderte Menschen nach wie vor Probleme haben, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Dabei sind Menschen mit Handicaps oft überdurchschnittlich qualifiziert und leistungsstark. Gut qualifizierte Arbeitsuchende mit Behinderung sind in allen Berufsfeldern, auch in Engpassberufen, zu finden. Sie sind wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und können zur Fachkräftesicherung in den Unternehmen beitragen“, erläutert Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. 105 der im Landkreis St. Wendel arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer sind schwerbehindert. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen beträgt 7,3 Prozent. „Ich möchte bei den Unternehmen der Region dafür werben, schwerbehinderten Menschen eine Chance zu geben. In den Agenturen für Arbeit stehen speziell geschulte Beratungsfachkräfte zur Verfügung. Sie informieren behinderte Menschen und Unternehmen zu Fragen der Arbeits- und Ausbildungsplatzvermittlung sowie finanzieller Förderung. Bei Bedarf können beispielsweise der Ärztliche Dienst, der Berufspsychologische Service und der technische Beratungsdienst hinzugezogen werden. Schwerbehinderten Menschen können von der Agentur für Arbeit und den Jobentern durch ein breites Spektrum arbeitsmarktpolitscher Maßnahmen wie beispielsweise Praktika zur Eignungsabklärung, Ausbildungszuschüsse, Lohnkostenzuschüsse und Probebeschäftigungen unterstützt werden“, ergänzt Haßdenteufel.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Bei der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im November wie im Vormonat bei 709, das waren 55 mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um sieben auf 90 im Vergleich zum Monat Oktober. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um 25 erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe der über 50-Jährigen lag bei 341. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um drei reduziert und gegenüber dem Vorjahr um dreizehn erhöht. Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen ist gegenüber dem Vormonat um vier auf aktuell 74 gestiegen. Im Vergleich zu November 2017 ist ein Anstieg um zwölf zu verzeichnen.
Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitslose
Das Jobcenter im Landkreis St. Wendel verzeichnete im aktuellen Monat einen Rückgang der Arbeitslosigkeit (minus 40 auf 737). Damit lag sie um 7,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit besteht im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters weiterhin nicht. 207 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um ein Zehntel verringert. Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Mit 265 Langzeitarbeitslosen betrug ihr Anteil an allen Arbeitslosen rund 36 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um fast elf Prozent. Aktuell sind im Bereich der Grundsicherung 31 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, zwei weniger als im Vormonat und neun weniger als vor einem Jahr.
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Die Unterbeschäftigung lag im Landkreis St. Wendel im November mit 2.440 Personen um 7,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug rund 59,3 Prozent.
Definition Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
Stellenmarkt
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im aktuellen Monat gesunken. So haben die Unternehmen der Region 192 Stellen zur Besetzung gemeldet, 24 weniger als im Oktober. Seit Jahresbeginn wurden 2.388 Arbeitsstellen gemeldet, das waren 93 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell stehen noch 871 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung, 39 mehr als im November 2017.
Die überwiegende Zahl der Jobangebote war in der Zeitarbeit, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Auch im Bau- und im Gastgewerbe sowie im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich gab es viele offene Stellen.