Entwicklung im Saarland
Die Arbeitslosenzahl im Saarland ist im Februar nach einem saisonal bedingten Anstieg zum Jahresbeginn wieder zurückgegangen. Insgesamt waren 39.496 Menschen arbeitslos gemeldet, rund 400 weniger als im Januar. Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren weiterhin deutlich mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen lag im aktuellen Monat um 4.552 bzw. rund 13 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Abstand zum Vorjahr ist nochmals geringer geworden. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 7,4 Prozent. Im Februar 2020 hatte sie noch 6,5 Prozent betragen.
„Die Arbeitslosenzahl im Saarland ist im Februar nach einem saisonal bedingten Anstieg zum Jahresbeginn wieder leicht zurückgegangen. Die Auswirkungen der Pandemie bleiben aber weiterhin deutlich sichtbar, der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 4.550 arbeitslos gemeldete Menschen spricht eine deutliche Sprache“, erläutert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. „Gleichzeitig entspannt sich die Lage am Arbeitsmarkt stellenseitig leicht. So können wir im aktuellen Monat eine im Vergleich zum Vormonat erkennbare Erhöhung der Arbeitskräftenachfrage feststellen. Das heißt Betriebe und Unternehmen im Saarland suchen nach eher zurückhaltenderen Monaten wieder etwas stärker nach Personal.“
Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich
Landkreis St. Wendel: 4,1 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 5,0 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 5,5 Prozent
Landkreis Saarlouis: 6,1 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 8,2 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 10,3 Prozent
Entwicklung im Landkreis St. Wendel
Im Landkreis St. Wendel waren im Februar 1.957 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 65 mehr als im Januar. Damit ist St. Wendel der einzige Landkreis im Saarland, in dem die Arbeitslosenzahl sich zum Vormonat leicht erhöht hat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter rund ein Fünftel mehr Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 4,1 Prozent um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und um 0,7 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.
Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Dynamik – Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung. Im Februar meldeten sich 170 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das waren 75 weniger als im Januar. 138 Personen haben eine neue Stelle gefunden und konnten ihre Arbeitslosigkeit dadurch wieder beenden, zwölf mehr als im Vormonat.
In den einzelnen Personengruppen gab es im Februar relativ einheitliche Entwicklungen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei allen betrachteten Personengruppen leicht angestiegen. Eine Ausnahme bildeten die Älteren – hier gab es einen geringfügigen Rückgang. Unterschiede zeigten sich beim Abstand zum Vorjahr. Im Februar waren 1.071 Männer und 886 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg zum Vorjahr von 13,7 Prozent bei den Männern. Bei den Frauen fiel der Anstieg mehr als doppelt so hoch aus (plus 29,2 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 109. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um 14,7 Prozent erhöht. 842 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vormonat um sechs reduziert und gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel erhöht. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Februar 584, 45 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 252.
Blick auf die Rechtskreise
Betrachtet man die beiden Rechtskreise getrennt voneinander, ist zu erkennen, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr im Bereich der Arbeitslosenversicherung deutlich stärker ausfällt als in der Grundsicherung. Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen von Januar auf Februar um fünf auf 1.088 gesunken. Das ist ein Plus von 23,8 Prozent zum Vorjahr. In der Grundsicherung hingegen lag die Zahl der Arbeitslosen lediglich um 16 Prozent über dem Vorjahreswert. Beim Jobcenter im Landkreis St. Wendel waren im Februar 869 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 29 mehr als im Januar.
Stellenmarkt
Während der Stellenzugang zu Beginn des Jahres noch eher verhalten war, hat die Arbeitskräftenachfrage im Februar etwas angezogen. Im aktuellen Monat wurden im Landkreis St. Wendel insgesamt 135 neue Stellen gemeldet, 18 mehr als im Vormonat. Die meisten offenen Stellen wurden in der Zeitarbeit, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich und im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Auch im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich Erziehung und Unterricht und im Öffentlichen Dienst wurden neue Arbeitskräfte nachgefragt. Im Stellenbestand befinden sich aktuell rund 600 Angebote.
Kurzarbeit
Auch im zweiten Lockdown erweist sich die Kurzarbeit als wirksames Mittel, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren und negative Effekte abzumildern. Viele Unternehmen können ihre Beschäftigten halten und Entlassungen vermeiden. Im Landkreis St. Wendel haben im Februar 32 Betriebe für 234 Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt. Seit Beginn der Corona-Krise haben insgesamt 1.094 Unternehmen Kurzarbeit für 11.105 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angezeigt.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten jedoch nicht automatisch deren Realisierung. Daten über den Umfang der realisierten Kurzarbeit werden mit einer Wartezeit veröffentlicht. Für den Monat August 2020 liegen nun die endgültigen statistischen Daten vor. So waren in diesem Monat 231 Unternehmen und 1.050 Menschen in Kurzarbeit. Im Monat davor waren es noch 269 Betriebe und 1.454 Personen. Um möglichst zeitnah Zahlenmaterial zur Verfügung stellen zu können, werden Hochrechnungen zur Inanspruchnahme der Kurzarbeit auf Basis vorläufiger Daten vorgenommen. Laut Hochrechnung haben im September 216 Unternehmen für 964 Beschäftigte Kurzarbeit umgesetzt.
Ausbildungsmarkt
Mit der Berufsberatung unterstützt die Agentur für Arbeit Saarland Jugendliche von der Orientierung in der vielfältigen Berufs- und Studienwelt bis hin zum weiterführenden Schulbesuch, zur Aufnahme eines (dualen) Studiums oder zum Beginn einer Ausbildung. Der wichtige Beratungsort Schule ist pandemiebedingt seit dem ersten Lockdown im März des vergangenen Jahres dabei nicht durchgängig verfügbar. „Unsere Beratungsfachkräfte sind aber weiterhin für SchülerInnen da und bieten jungen Menschen mit Video- oder Telefonberatung alternative Wege zur Berufsberatung an“, erläutert Madeleine Seidel. „Ich kann allen Jugendlichen, vor allem denjenigen, die nach diesem Schuljahr die Schule abschließen, nur raten, sich bei der Berufsberatung zu melden, um sich zu Möglichkeiten eines beruflichen Einstiegs besser orientieren zu können. Denn gerade in den aktuell schwierigen Zeiten ist es wichtig, am Übergang Schule-Beruf beraterische Unterstützung dabei zu haben, um den passenden beruflichen Einstieg zu finden“, appelliert Madeleine Seidel.
Im Landkreis St. Wendel wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 401 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 6,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 349 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die meisten Ausbildungsstellen wurden bislang für die Berufe Kfz-Mechatroniker/in PKW-Technik, Feinwerkmechaniker/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Medizinische/r Fachangestellte/r, Koch/Köchin, Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizung-/Klimatechnik, Kaufmann/-frau Büromanagement, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Fleischerei und Restaurantfachmann/-frau gemeldet.
Direkter Kontakt zur Berufsberatung im Saarland
Für Beratungswünsche vergibt die Berufsberatung auch kurzfristig Termine. Ein Terminwunsch kann auch per E-Mail unter saarland.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder über die gebührenfreie Servicerufnummer 0800 4 5555 00 vereinbart werden.
Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten oder ihre gemeldeten Ausbildungsstellen bislang noch nicht besetzen konnten, können sich unter der gebührenfreien Servicerufnummer 0800 4 5555 20 an den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters wenden.