„Kung-Fu im Turnschuh“: Autor Michael Petrowitz zu Gast am Gymnasium Wendalinum

Auch in diesem Jahr fand am Wendalinum wieder eine Autorenlesung für die Sechstklässler statt. Mit Unterstützung des Friedrich-Bödecker-Kreises konnte die Schule dafür den diesjährigen Gewinner des Preuschof-Preises für Kinder- und Jugendliteratur, Michael Petrowitz, gewinnen, dem der Preis nun schon zum zweiten Mal in Folge verliehen wurde; dieses Mal für das Buch „Kung-Fu im Turnschuh“.

 

„Wer von euch macht Kampfsport?“, so eröffnet Michael Petrowitz die Lesung und zeigt den Schülern wie man sich im Kung-Fu begrüßt. In dem Kinderbuch „Kung-Fu im Turnschuh“ geht es nämlich um den zehnjährigen Robin, der in seinen neuen Turnschuhen einen winzigen Shaolin entdeckt, der auf der Suche nach einem neuen Kung-Fu-Schüler ist. Schnell stellt sich heraus, dass dieser neue Schüler Robin sein wird, der auf seinem Weg, von seinen Mitschülern als cool akzeptiert zu werden, kläglich scheitert. Zusammen mit Robin trainieren die 6er begeistert und machen zunächst die Erfahrung, dass es gar nicht so einfach ist, den Reiterstand für eine längere Zeit zu halten. „Wenn man an den Punkt kommt, wo man glaubt, man kann nicht mehr, dann muss man sich sagen: „Du schaffst das!““, ermuntert Petrowitz die angestrengten Schüler.

 

Dass die Beherrschung dieser Übung Standfestigkeit verleiht, demonstriert der Autor am eigenen Leib: Die Kinder dürfen versuchen, ihn in dieser Haltung umzustoßen, was ihnen trotz aller Kraftanstrengung aber nicht gelingt. Somit ist die erste Lektion gelernt. Bevor es zur zweiten Lektion, dem Vomesischen Sitz, weitergeht, folgen die Schüler neugierig weiter der Handlung des Buches, aus dem der Autor sehr lebendig vorträgt, wobei die Zeichnungen aus dem Buch untermalend an die Wand projiziert werden. Mit seiner faszinierenden Art des Vortrags lässt Michael Petrowitz die Figuren zum Leben erwachen: Die Schüler sind dabei, als Robin die neuen, teuren Turnschuhe gestohlen werden und verfolgen gespannt seine Entwicklung und Ausbildung bis zum Ende der Handlung, an dem sie nicht nur eine Urkunde für die bestandene Prüfung zum Turnschuh-Shaolin-Anwärter erhalten, sondern mit Robin die allerwichtigste Lektion gelernt haben: „Etwas zu können ist wichtiger, als etwas zu besitzen.“ Man muss nicht mit dem Trend mitgehen, um von seinen Mitschülern akzeptiert zu werden. Innere Werte sind viel wichtiger.

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