Die Saar-Hunsrück-Region beheimatet eine beeindruckende Vielfalt an keltischen Funden und Überresten. Sieben Jahrhunderte lang war die Region von Kelten besiedelt, die hier zahlreiche Prunk- und Fürstengräber hinterließen. Besonders interessant ist die Geschichte der Besiedlung des Hunsrück-Hochwalds, da sich hier zu Beginn der Eisenzeit eine gezielte Kolonisierung in eine bis dahin unbesiedelte und von Urwäldern geprägte Landschaft feststellen lässt. Aus dieser Zeit stammen bereits die ersten Burgen und Grabmäler mit erstaunlichen Grabbeigaben. Die Vorfahren der Treverer, die Hunsrück-Eifel-Kultur, spielten hierbei eine wichtige Rolle.
Am 20. April 2023 um 19 Uhr wird im Kolpinghaus Schwarzenbach ein Vortrag zum Thema stattfinden. Dabei wird der Fundstoff dieses frühen Zeitabschnitts der Landnahme diskutiert. Auch die Frage nach den Ursprüngen der Fürstengräber-Sitte, für die der Hochwald-Hunsrückraum in der internationalen Forschung bekannt ist, wird beleuchtet. Wer waren diese Kelten? Woher kamen sie? Wie war ihre Gesellschaft aufgebaut? Und welche Rolle spielten die frühen Burgwälle? Diese und weitere Fragen werden von Michael Koch, einem renommierten Experten auf diesem Gebiet, beantwortet.
Koch leitete von 2005-2012 die Ausgrabungen im „Hunnenring“ von Otzenhausen und anderen Grabungscamps. Bis zur Pandemie organisierte er die „Internationalen Archäologietage“ an der Europäischen Akademie Otzenhausen und gab fünf Tagungsbände heraus. Als Projektentwickler für die Gemeinde Nonnweiler und Vorsitzender der „Hochwaldkelten“ gestaltet er das Bildungsprogramm im Keltenpark. Seit 2020 arbeitet er an der Potenzialanalyse des Keltenlandes Hochwald-Hunsrück-Nahe hinsichtlich einer möglichen Inwertsetzung als Weltkulturerbe-Region.
Veranstaltet wird der Vortrag von der Archäologischen Vortragsreihe des Vereins für Heimatkunde Nonnweiler. Der Eintritt ist frei.