Paukenschlag auf dem Heiligen Berg!
Wie jetzt bekannt wurde, wird das private Gymnasium für das Schuljahr 2016/2017 keine neuen Schüler mehr aufnehmen. Diese Meldung verbreitete sich am Montagnachmittag wie ein Lauffeuer.
Die Verhandlungen zwischen den Steyler Missionaren, bisheriger Schulträger, und einer Unternehmensgruppe, die sich an einer zukünftigen Trägerschaft interessiert zeigte, sind demnach offenbar gescheitert.
„Wir sind sehr traurig darüber, aber in der jetzigen Situation könnten wir neuen Fünftklässlern keine acht Jahre Schulzeit am AJG garantieren“, so Schulrektor Pater Fabian Conrad von den Steyler Missionaren.
Am Montagabend wurden auch die Eltern über den Sachverhalt informiert.
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Trägerschaft gescheitert
Die Bemühungen vom Arnold-Janssen-Schulträger e.V., der seit 2013 an einer Zukunftsperspektive für das Gymnasium arbeitet, haben ihr Ziel nun offensichtlich verfehlt.
Der Verein wollte finanzkräftige Mitglieder gewinnen, um die Trägerschaft zu gewährleisten. Dies sei in der Kürze der Zeit nicht realisierbar gewesen.
Schon seit 2002 haben die Steyler Missonare versucht, die Trägerschaft des AJG an kompetente Partner zu übergeben. Die Aufgabe erwies sich jedoch als wenig erfolgsversprechend, denn Gespräche auf kirchlicher, politischer und privater Ebene führten zu keinem Ergebnis.
Erst durch die Möglichkeit einer Übernahme des Gymnasiums durch den Arnold-Janssen-Schulträger e. V. schien eine zukunftsfähige Lösung greifbar nahe. So haben die Steyler Missionare bis zuletzt in die Zukunft des AJG investiert und etwa auf eigene Kosten Ganztagsklassen für etwa 95 Schüler eingerichtet.
Auch aufgrund des demografischen Wandels habe es sich als überaus schwer erwiesen, Unterstützung für das Vorhaben gewinnen zu können.
Laufender Schulbetrieb geht weiter – aber wie lange noch?
Laut Conrad bleibt der laufende Schulbetrieb unberührt. Wie es mit dem “Missionhaus“ nun weitergeht, steht derzeit in den Sternen.
„Über die weitere Zukunft des Arnold-Janssen-Gymnasiums führen wir zurzeit intensive Gespräche mit der Landesregierung, dem Bildungsministerium und den Schulbehörden. Es wäre unverantwortlich, Einzelheiten zu nennen, ehe ein definitiver Plan vorgelegt werden kann. Ziel aller Beteiligten ist es, die bestmögliche Lösung für Schüler, Eltern und Lehrer zu finden. Ihre Sorgen nehmen wir sehr ernst und sind zuversichtlich, noch vor den Weihnachtsferien Ergebnisse präsentieren zu können. Die Betroffenen sollen wissen, dass wir Steyler uns in der Pflicht fühlen, das AJG weiter zu unterstützen, solange ein sinnvoller Schulbetrieb möglich ist“, lässt Conrad verlauten.
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Geht ein wichtiges historisches Kapitel zu Ende?
Auch wenn sich alle Verantwortlichen um ein Fortbestehen der traditionsreichen Schule bemühen, so ist es in Anbetracht der aktuellen Lage wohl unwahrscheinlich, dass das AJG in dieser Form noch lange existiert.
Das Arnold-Janssen-Gymnasium, das in den Räumlichkeiten des Steyler Missionhauses untergebracht ist, blickt auf eine 110-jährige Tradition als Schulstätte zurück. Ursprünglich als Schule und Ausbildungsbetrieb für angehende Priester und Missionare gegründet, öffnete sich das AJG 1968 auch externen Schülern und erarbeitete sich in der Folge einen sehr guten Ruf als privates Gymnasium.
Sollte es tatsächlich zur Schließung der Einrichtung kommen, würde ein wichtiges und überaus langes Kapitel St. Wendeler Schulgeschichte zu Ende gehen.
wndn.de wird über dieses Thema auch in den nächsten Tagen berichten.
Bildquelle: „Missionshaus St. Wendel Außenansicht 02“ von Hannah Brill, Messdiener Winterbach – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.