Der Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft im Sommer ist nun offiziell: Ein 26-Mann-Kader bestehend aus 3 Torhütern, 9 Verteidigern und 14 Mittelfeld- und Angriffsspielern, davon 8 Spieler von Bayern München.
Bundestrainer Joachim Löw hat einige überraschende Spieler in den Kader berufen (darunter einige Namen, die wir uns vor einem Jahr noch gar nicht in der Mannschaft vorstellen konnten) und es scheint, als ob er es mit dem Gewinn des Turniers doch ernst meint. Denn ein Blick auf die EM 2021 Tabellen verraten schon jetzt, dass die Nationalmannschaft immerhin zum erweiterten Kreis der Favoriten gehören muss.
Wer sind die überraschenden Neuzugänge? Wer wird eine feste Größe in der Startelf sein und wer wird eher auf der Bank Platz nehmen? Hat dieser Kader das Zeug dazu, sich mit Mannschaften wie Frankreich und England zu messen? Kriegt Löw also sein Abschiedsgeschenk?
An manchen führt kein Weg vorbei
Es gibt einige Spieler in der deutschen Nationalmannschaft, die einfach nicht wegzudenken sind. Einige von ihnen gehören auf ihren Positionen zu den Besten der Welt, und ohne sie ist die Mannschaft nicht dieselbe.
Fangen wir mit Kapitän Manuel Neuer an. Es war ziemlich offensichtlich, dass er Löws erste Wahl als Torwart für Deutschland bei der Euro sein würde. Es gibt keinen Platz für ihn außerhalb der Startelf; der beste Torwart der Welt beginnt immer. Als nächstes in der Verteidigung haben wir Niklas Süle, Matthias Ginter und Antonio Rüdiger, die aufgrund ihrer enormen Erfahrung und weil sie die einzelnen, gelegentlichen Funken in der in den letzten drei Jahren so chaotischen Verteidigung waren, immer ausgewählt wurden. Vor allem von Süle und Ginter kann man erwarten, dass sie bei der EM eine große Rolle spielen werden. Sie sind möglicherweise zwei von Deutschlands solidesten Verteidigern und Löw musste sie aufbieten. Weiter geht es im Mittelfeld: Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan sind eine klare Sache. Alle drei Spieler haben in dieser Saison spektakuläre Leistungen gezeigt, wobei die beiden erstgenannten dazu prädestiniert sind, Deutschlands Mittelfeldgeneräle zu werden.
Der ewige Müller
Vorne im Angriff gibt es endlich wieder eine tolle Überraschung. Müller ist ein Dreh- und Angelpunkt der deutschen Nationalmannschaft, daran gibt es keinen Zweifel. Jeder andere Trainer mit einem halben Hirn hätte ihn nie aus dem Team verbannt, nur weil er 30 wurde. Er ist immer noch einer der besten Außenstürmer im Vereinsfußball, und seine Produktivität und die Art und Weise, wie er die gesamte Mannschaft nach vorne treibt, ist einfach unerreicht. Ja, auch ein Havertz kann als Stürmer spielen, aber einen reinen Stürmer vorne zu haben, fühlt sich immer gut an, vor allem, wenn man Leute wie Müller und Kimmich hat, die einen mit herrlichen Bällen füttern. Das könnte ein enormer Schub für die gesamte Mannschaft sein, und plötzlich sieht dieser Angriff viel potenter und multidimensionaler aus.
Alles in allem
Es ist ein sehr guter Kader, mit einer guten Balance aus Jugend und Erfahrung. Mit einem guten Trainer und dem nötigen Elan kann man sich durchaus vorstellen, dass diese Mannschaft mindestens das Halbfinale erreichen wird. Denn die EM ist dieses Jahr anders als sonst, mehr Teams tummeln sich im Favoritenpool.