Armut in Entwicklungsländern als Folge fehlender Sehkraft

KAMERUN-Vortrag von Elisa Gosebrink (EDA) am 26.08.2023 im Café Edelstein in Oberkirchen

Am Samstag, 26.08.23, hatten Michaela & Michael Roos sowie Erwin & Mary Raddatz von BRILLEN-ohne-GRENZEN in der Gudd-Zweck-Brillenverwertungsstelle-Oberkirchen ehrenamtliche Helfer und Helferinnen aus Oberkirchen und Freisen zu Pizza und anschließendem Vortrag der Optikerin Elisa Gosebrink aus der Nähe von Schweinfurt eingeladen. Die sympathische 24-jährige Augenoptikermeisterin referierte über ihren abenteuerlichen und spannenden Auslandseinsatz für den EDA Entwicklungsdienst Deutscher Augenoptiker in Douala in Kamerun.

 

v. links: René Kettler, Michaela Roos, Elisa Gosebrink, Mary Raddatz

Deutschlands einzige Ausbildungswerkstatt des EDA (Entwicklungsdienst deutscher Augenoptiker) in Oberkirchen

Der EDA hat sich zum Ziel gesetzt, inländischen Optikern die technischen Gegebenheiten zu vermitteln, die sie im Rahmen von Auslandseinsätzen in Entwicklungsländern vorfinden. Nur so kann den Optikern vor Ort europäisches Wissen vermittelt werden. 2020 wurden in der Alten Schule in Oberkirchen die erste deutsche Ausbildungswerkstatt des EDA sowie eine gut sortierte Brillenwerkstatt errichtet. Dies ist den Bemühungen und Kontakten des Ehepaares Michaela und Michael Roos, sowie der Unterstützung des Heimat- und Verkehrsvereins WEISELBERG e.V. mit dem ehrenamtlichen Café Edelstein und der Gemeinde Freisen zu verdanken.

Die Optikerin Elisa Gosebrink (EDA) schilderte ihre Eindrücke und Erlebnisse in Kamerun im Rahmen ihres Vortrages. Während ihres EDA-Auslandsaufenthaltes lehrte sie an einer Universität in Douala Anfang 2022 fast 3 Monate lang und vermittelte 60 jungen Studenten des noch neuen Studienganges Optik sowie im Rahmen von Wochenendseminaren gelernten Optikern theoretisches und praktisches Fachwissen.

Menschen in Kamerun haben kaum Möglichkeiten, ihre Sehschwäche bei einem Optiker überprüfen zu lassen. Noch dramatischer ist die Situation in ländlichen Regionen. Selbst ausgebildeten Optikern mangelt es in erheblichem Maße an Know-how und Equipment. Diejenigen, die die Möglichkeit hatten, an den Wochenendseminaren teilnehmen zu können, waren Elisa Gosebrink überaus dankbar.

Brillen mit Sehstärke und Sonnenbrillen als Basis für Entwicklungshilfe

Entwicklungshilfe beginnt damit, dass Menschen das Sehen ermöglicht wird. Schon Kinder leiden oft unter Grauem Star, der durch Mangelernährung, Bindehautentzündungen, eine Rötelinfektion der Mutter (es gibt keine präventiven Impfungen) oder aber auch durch die hohe UV-Belastung hervorgerufen werden kann. So stellt nicht nur die Versorgung mit Brillen mit Sehstärken eine unbedingt notwendige Grundvoraussetzung für die Hilfe zur Selbsthilfe dar, auch Sonnenbrillen schützen die Augen vor Sehkraftverlust und Augenleiden.

Armut als Folge von fehlender Sehkraft

Kinder, die schlecht sehen, können nicht lernen. Erwachsene mit schlechter Sehkraft können nicht ihrer Arbeit nachgehen und somit ihre Familien nicht versorgen. So ist Armut vorprogrammiert.

Brillen sammeln, Menschen helfen, Ressourcen sparen

Wie viele Brillen „verstauben“ in Deutschlands Schubladen? Es braucht nicht viel, um Menschen in Not helfen zu können. Sammeln Sie Brillen mit Sehstärke und Sonnenbrillen und leiten Sie diese an die Gudd-Zweck-Brillenverwertungsstelle in Oberkirchen oder an die vier bekannten Wertstoffhöfe (St. Wendel, Tholey-Hasborn, Marpingen, Nohfelden-Wolfersweiler) im Landkreis St. Wendel weiter. Die gesammelten Brillen werden gereinigt, die Dioptrien Werte ermittelt und dann wird entschieden, ob die Brillen zur Wiederverwendung ins Ausland geschickt werden können.

Foto: Michaela Roos bei Bestimmung der Dioptrien Werte (Foto: Karin Schüßler)

Darüber hinaus werden die Ressourcen, die in alten Brillen stecken, nicht einfach entsorgt, sondern sinnvoll genutzt. Sogar die Materialien der nicht brauchbaren Brillen werden dem Recyclingkreislauf zugeführt.

„Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.“ – Zitat Henry Ford

Ohne das Engagement der Ehepaare Michaela & Michael Roos und Mary & Erwin Raddatz sowie der ehrenamtlichen Helfer in Oberkirchen, ohne Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der Maßnahmen der WIAF – St. Wendeler Initiative für Arbeit und Familie sowie von Sträflingen in der Arbeitstherapie der JVA Saarbrücken wäre dieses Projekt in der jetzigen Dimension überhaupt nicht möglich.

Mit einem Blick auf das Zitat von Henry Ford, kann hier von einem großartigen Erfolg gesprochen werden und allen Beteiligten gebührt Anerkennung.

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