Ich leb so gern in … Sitzerath

Luftbild von Sitzerath: SZ

Wir lieben unser St. Wendeler Land. Tagtäglich berichten wir deshalb für euch über alles was so in der Heimat vor sich geht. Dabei fällt uns immer wieder auf, dass viele Orte ganz tolle, aber oft versteckte Besonderheiten haben. Deshalb machen wir uns gemeinsam mit euch auf die Reise in die einzelnen Ortsteile des St. Wendeler Landes. Und da die Ortsvorsteher*innen ihren Ort am besten kennen sollten, haben wir bei ihnen nachgefragt, warum sie so gerne in ihrem Ort leben. Heute stellen wir euch Sitzerath vor.

Stellen Sie sich und Ihre Tätigkeit als Ortsvorsteherin kurz vor.

Ich heiße Lieselene Scherer, bin 59 Jahre alt, verheiratet und habe eine erwachsene Tochter. Als Kundenberaterin arbeite ich bei der Sparkasse Merzig-Wadern. Bei der Kommunalwahl 2014 wurde ich von den Bürgerinnen und Bürgern von Sitzerath und im Ortsrat zum ersten Male als Ortsvorsteherin gewählt. Ich bin also die erste weibliche Ortschefin seit es Bürgermeister und Ortsvorsteher in Sitzerath gibt. Meine kommunalpolitische Tätigkeit begann bereits 1984, als ich zum ersten Male in den Ortsrat Sitzerath gewählt wurde. Am 8. Juli 2019 begann meine 2. Amtsperiode als Ortsvorsteherin von Sitzerath. Seit 2014 bis heute bin ich auch Mitglied im Gemeinderat Nonnweiler. 

Die Kommunalpolitik liegt mir seit vielen Jahrzehnten besonders am Herzen. 

Ortsvorsteherin zu sein, ist eine ehrenvolle, aber auch eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Ich bin Kümmerer und Ansprechpartner für die Anliegen der Mitbürgerinnen und Mitbürger. Außerdem verstehe ich mich als Bindeglied zur Gemeindeverwaltung.

Wichtig für unsere Arbeit im Ort ist auch eine gute Ortsratsmannschaft, ein gutes Team von erfahrenen aber auch jungen Mitstreitern, mit denen man vertrauensvoll zusammenarbeiten kann.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Ortsvorsteherin ist der enge Kontakt zu den Vereinen und Gruppen.

Erzählen Sie ein wenig über die Geschichte von Sitzerath.

Wenn auch nicht durch eine Urkunde genau festgeschrieben, kann man die Entstehung Sitzerath`s um 1100 nach Chr. annehmen. Hierfür gibt es folgende Gründe: 

Sitzerath ist wie alle Dörfer, deren Namen auf rod oder rath enden, auf eine Rodung zur Neulandgewinnung zurückzuführen. Laut Anordnung des Erzbischofs von Trier war ab dem Jahre 1200 jegliche Rodungsmaßnahme in seinem Bannwald verboten. Dass unser Dorf nicht früher namentlich genannt wird, die erste Erwähnung geschah durch den Zender von Wadrill, der 1452 einen Besitz mit den Worten angibt: „… hinter Sizzenroder Wald“, liegt daran, dass die wenigen Häuser unseres Dorfes einfach zu dem schon 981 bestehenden größeren Ort Wadrill hinzugerechnet wurden. 

Bei unseren Rodungsarbeiten hatte ein Mann namens Sizzo das Sagen und so wurde der Name unseres Dorfes schlicht „Rodung des Sizzo“ und daraus wurde im Laufe der Jahrhunderte: Sizzenrod – Setzenrait – Zitzenroden.  Ab Mitte des 19. Jahrhundert wurde die feste Schreibweise Sitzerath vom preußischen Staat festgelegt. 

Dass unser Dorf gerade dort entstand, wo es heute liegt, ist leicht zu erklären. Schon in der Frühzeit siedelten die Menschen gern an sanften Hängen über einem Talgrund mit einem Bach oder einer stark fließenden Quelle. Man achtete darauf, dass das Gelände nach Süden und Westen offen, im Norden und Osten durch hohe Berge gegen die kalten Winde geschützt war. Alle diese Kriterien erfüllte unsere Gemarkung in hohem Maße. 

Bei Gründung unseres Dorfes wohnten schätzungsweise nur 20 – 30 Menschen hier. 

Sitzerath hatte im Jahre 1788 nur 221 Einwohner, in 1992 die meisten Einwohner mit 891 Personen und heute leben in Sitzerath 703 Personen. 

Sitzerath gehörte seit seiner Gründung um 1100 bis zum Jahre 1794 zum Kurstaat Trier. 1816 – 1946 gehörte Sitzerath zum Land Preußen, ab 1934 wurde es in die Bürgermeisterei Nonnweiler umbenannt, von 1946-1959 war Saarlandzeit, das heißt Abtrennung von Deutschland.

Seit der Gebietsreform 1974 im Saarland gehört Sitzerath zur Gemeinde Nonnweiler.

Was macht Sitzerath aus?

Sitzerath liegt am Fuße des 564 m hohen Benkelberg. Er ist der 9. höchste Berg im Saarland. Es ist das nördlichste Dorf im Landkreis St. Wendel, Nachbarn sind Bierfeld, im Landkreis Merzig-Wadern Wadrill, Gehweiler und Löstertal und Gusenburg und Grimburg im Landkreis Trier-Saarburg im Nachbarland Rheinland-Pfalz.

Sitzerath ist eine wunderschöne Wohngemeinde, idyllisch gelegen, umgeben von Wald und Wiesen. Der Autobahnanschluss an die A1 und an die A62 liegt in unmittelbarer Nähe.

Das Ortsbild ist geprägt durch Sauberkeit und Ordnung und einem ausgeprägten Sinn der Einwohner zur Erhaltung und Pflege ihrer Wohnhäuser, Vorgärten und Anlagen.

In Sitzerath gibt es vielfältiges Vereinsleben mit kulturellen, sozialen und sportlichen Akzenten. Der Veranstaltungskalender  2021 mit über 50 Veranstaltungen zeugt davon.

Der Zusammenhalt der örtlichen Vereine und die Bereitschaft zum gegenseitigen Helfen und Unterstützen sind beispielhaft.  Zuletzt wieder unter Beweis gestellt durch die Hilfe für Mitbürgerinnen und Mitbürger im Sitzerather Netzwerk während der Corona-Krise und der Spendenbereitschaft zur Finanzierung eines Assistenzhundes für Paul.



Wo ist es in Sitzerath am schönsten?

Sitzerath ist ein schöner Ort mit vielen sehenswerten Stellen: Der Bereich Kirche/Benkelberghalle, der Brunnenplatz in der Römerstraße, der Kinderspielplatz in Muswiese die Freizeitanlage mit Grillhütte und Grillplatz und Sportanlage oder das Wegekreuz an der ehemaligen Landstraße nach Wadrill.

Besondere Momente ergeben sich auf den Wanderwegen zum 564 Meter hohen Benkelberg.

Hier genießt man die Aussicht bis zum Schaumberg und ins östliche Saarland. Wir haben 17 Ruhebänke aufgestellt, die zum Verweilen einladen und überall kann man seinen Gedanken nachhängen und Entspannung finden.

Was macht Sitzerath für (neue) Einwohner attraktiv?

In Sitzerath sind neue Einwohner herzlich willkommen. Es gibt kaum Leerstände und neue Eigenheime sind kostengünstig zu erwerben. Durch die Schaffung eines Neubaugebietes wird es auch möglich sein Neubauten zu errichten. Ein wesentlicher Vorteil ist die Nähe zu den Autobahnen A1 und A62. In 30 Minuten ist man in Saarbrücken, Trier oder St.Wendel.

In Sitzerath ist schnelles Internet vorhanden und der Mobilfunk wird in nächster Zeit ausgebaut. Kindergärten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in weniger als 5-10 km Entfernung. Auch in den Vereinen und Gruppen wird jeder, herzlich aufgenommen und in das Dorfleben integriert.

Was gibt es in Sitzerath, was man sonst nirgendwo finden kann?

In Sitzerath gibt es seit 2003 die Historische Nagelschmiede. Das Nagelschmiedehandwerk war in Sitzerath bis kurz vor dem 2.Weltkrieg stark vertreten. Im Ort gab es viele Nagelschmieden, die im Nebenerwerb betrieben wurden. Im Sitzerather Ortswappen ist das Symbol der Nagelschmiede festgehalten. Die Historische Nagelschmiede ist die einzige, noch funktionsfähige und betriebsbereite, im südwestdeutschen Raum. Während der Sommermonate finden hier regelmäßig Vorführungen statt. Alle zwei Jahre findet das traditionelle Nagelschmiedefest statt, so auch am 24.07.2021.

Was muss man über Sitzerath unbedingt wissen?

Die Sitzerather engagieren sich für ihren Ort. So haben wir mit über 800 Helferstunden sowohl die Grillhütte und den Vorplatz als auch die Nagelschmiede und das Kelterhaus „barrierefrei“, gestaltet.  

Unsere Vereine und Gruppen sind für ihre Vereinstätigkeit über die Orts- und Gemeindegrenzen bekannt. Sie werben für unseren kleinen Ort mit ihren vielfältigsten Veranstaltungen. Der Theaterverein „Siezert“ schafft es innerhalb von wenigen Tagen sämtliche Eintrittskarten für fünf Veranstaltungen zu verkaufen. Die Garten- und Naturfreunde betreiben ihre Obstkelter und garantieren naturreinen Apfelsaft.

Der Kirchenchor und auch der Männergesangverein haben in den  letzten zwei Jahren ihre 100- Geburtstage mit großen Veranstaltungen gefeiert.

Wir Sitzerather geben nie auf, Stillstand bedeutet Rückschritt. Wir entwickeln immer wieder neue Ideen, um unser Dorf voranzubringen. Diese Ideen möchte ich auch in der Gründung des Vereins zur Dorfentwicklung e.V. weiterentwickeln.

Dazu möchte ich ein paar Beispiele nennen. Für die Zukunft ist Sitzerath mit folgenden Projekten sehr gut aufgestellt: 

  • Erschließung von neuem Baugelände
  • Erweiterung der Benkelberghalle
  • Bau eines Jugendhauses
  • Sanierung des Kunstrasenplatzes
  • Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges
  • Erweiterung der Bestattungskultur mit der Anlegung eines Urnengartens
  • Die Anbindung an den  Radweg Freisen – Nonnweiler 

In Sitzerath lässt es sich  heute und in der Zukunft, dank seiner immer aktiven Bewohner, gut leben.

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