
Die höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde einem Bürger verleihen kann, ist die der Ehrenbürgerschaft, die nur an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich in besonderer Weise für die Gemeinde verdient gemacht haben. Eine solche Ehrung ist ein besonderes und seltenes Ereignis und umso außergewöhnlicher war die Festlichkeit am vergangenen Samstag, den 18. November als die Gemeinde Nonnweiler Dr. h.c. Arno Krause als Ehrenbürger auszeichnete.
Ganz zweifellos lässt sich Arno Krause als besondere Persönlichkeit betiteln, die zunehmend auch in der Gemeinde Nonnweiler gewirkt hat. Sein Lebenswerk widmete er dem Kampf für den europäischen Gedanken und der Schaffung einer Begegnungsstätte für junge Europäer, die dort gemeinsam lernen, diskutieren und zusammenfinden können. Diese Begegnungsstätte findet ihre Verwirklichung in Otzenhausen, wo die Europäische Akademie seit 1954 ihren Standort hat. Bei der Gründung hieß das Gebäude noch Europa-Haus, aber bereits 1968 wurde es umbenannt in Europäische Akademie Otzenhausen. Ziel dieser Akademie ist es, die Menschen in einen Diskurs über Europa zu bringen. Die Akademie hat jährlich ca. 10.000 Besucher und erfreut sich einem großen, grenzübergreifenden Bekanntheitsgrad. Dieser Umstand ist ein wesentlicher Verdienst von Arno Krause. Er gründete das Europa-Haus und als man 1959 den Verein für die Trägerschaft der Akademie gegründet hat, kam Arno Krause die Aufgabe der Geschäftsführung zu teil. Aber nicht nur für die Europäische Akademie in Otzenhausen hat sich Arno Krause eingesetzt. Auch für viele weitere Stiftungen und Projekte war und ist er immer noch tätig. Um nur mal zwei von diesen beispielhaft zu nennen, wären da die „ASKO EURPOA STIFTUNG“ und die „Internationale Föderation der Europahäuser“. Bei Letzterem hat Arno Krause leitende Funktionen in verschiedenen Bildungseinrichtungen in Europa über Jahre hinweg innegehabt.
Durch seine vielzähligen Engagements, die maßgeblich zur europäischen Verständigung beigetragen haben, erhielt Arno Krause schon zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. Zu diesen zählen das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland 1976 und die Berufung zum Ritter in den Orden von Oranje-Nassau im Jahre 1977.
Viele Wegbegleiter und Freunde von Arno Krause waren bei der Festlichkeit am Samstag in der Europäischen Akademie anwesend um diesen Tag gemeinsam mit ihm zu feiern. Auch kamen einige dieser Weggefährten zu Wort und diese Redezeit wurde nicht nur genutzt, um Arno Krauses Engagement für den europäischen Gedanken und sein Wirken zu betonen und um herauszuarbeiten, wie besonders die Europäischen Akademie in Otzenhausen ist, sondern auch um die Entwicklung der Union, sowie aktuelle gesellschaftliche und politische Probleme anzusprechen. Zu den Rednern gehörte Europaparlamentsabgeordneter Jo Leinen, der Arno Krause schon seit 50 Jahren kennt und in seiner Rede sehr persönlich auf ihren gemeinsamen Weg und ihre Visionen einging. „Du warst für mich motivierend und inspirierend“, sagte er und führte fort, dass Großartiges entstanden sei durch engagierte Menschen wie Arno Krause. Auch betitelte Leinen die Akademie in Otzenhausen zweifellos als „die Mutter aller Europahäuser“.