St. Wendel. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden im gesamten Deutschen Reich Synagogen verwüstet, jüdische Geschäfte geplündert, Mitbürger jüdischen Glaubens inhaftiert und in Konzentrationslager verbracht. Auch im Landkreis St. Wendel. Die St. Wendeler Synagoge wurde am Abend des 10. Novembers 1938 geschändet und teilweise zerstört. Seit 2009 gedenkt der Landkreis St. Wendel jährlich am 9. November am einstigen Standort der Synagoge in der Kelsweilerstraße 13 mit einer Kranzniederlegung den Opfern der so genannten Reichspogromnacht. Seit 2016 steht dort eine Gedenkstele.
Am diesjährigen 9. November, 16 Uhr, wird Landrat Udo Recktenwald mir einer Kranzniederlegung in der Kelsweilerstraße 13 das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht eröffnen. Von dort führt eine Lichterprozession zur Stadtkirche. Dort präsentieren Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde St. Wendel ihre Gedanken zu den damaligen Ereignissen in Nazi-Deutschland und den Auswirkungen von Ausgrenzung. Sie zeigen unter anderem ein mit dem Graffiti-Künstler „Düse“ (Manuel Dusendann) erarbeitetes Großkunstwerk. Musikalisch begleitet wird die Präsentation von der Gruppe „Aufbruch“. Die Bevölkerung ist dazu eingeladen, der Kranzniederlegung und der Veranstaltung in der evangelischen Stadtkirche beizuwohnen.