Seit heute dürfen die Friseure wieder öffnen. Noch hörte man nicht von Schlägereien um Termine, doch die Nachfrage ist hoch. Wie der erste Tag wieder lief, erzählt René Voborsky Inhaber von Voborsky Haartradition und dem Barbershop in St. Wendel.
„Ich bin so froh, dass ich wieder hier sein kann und endlich mal wieder was anderes sehe!“, das war so die Hauptaussage der glücklichen Kunden, die heute bereits einen Friseurtermin ergattern konnten.
Unter umfangreichen Hygieneauflagen durften heute die Friseursalons als eine der ersten Branchen wieder öffnen. Bekannt wurde das bereits am 10. Februar. Und prombt versagten die Server bei Voborsky Haartradition und dem Barbershop in St. Wendel. Zu viel wollten unbedingt so schnell wie möglich einen Termin erhalten. Innerhalb von einem Tag kamen zwischen 150 und 200 Anfragen rein und die Warteliste wächst stetig. Dabei arbeitet man in den beiden Friseursalons in dieser Woche bereits in einem Zweischichtsystem von 10 bis 20 Uhr.
Nicht überall wurden die Öffnungszeiten angepasst, aber die Anfrage nach Friseurterminen war in den vergangenen Tagen riesig. Nicht selten konnte man Gesprächen lauschen, bei denen sich über den bevorstehenden Termin besprochen wurde. Zu lang die Wartezeit, zu kompliziert die Terminvergabe, aber auch Begeisterung wenn man zu den ersten gehörte, die wieder schick gemacht werden.
Denn das Wetter wird schöner und egal ob man viel machen kann oder nicht, sehnt man sich scheinbar doch nach etwas Veränderung. Das konnte auch René Voborsky, der Inhaber von Voborsky Haartradition und dem Barbershop feststellen. Und den Menschen fehlte das Gespräch, wie er erzählt. Schließlich werden Friseure nicht umsonst „Ersatztpsychologen“ genannt. Gerade in dieser schwierigen Zeit kann also ein Friseurbesuch scheinbar noch viel mehr als nur ästhetische Behandlung sein.
Doch um diese Tätigkeit wieder durchführen zu können musste kräftig umgemodelt werden. Plexiglaswände teilen die einzelnen Schneide- und Waschplätze voneinander ab und Lüfter wurden bestellt (leider mit Lieferverzögerungen). Investitionsmaßnahmen, die zum Schutz von Kunde und Mitarbeiter getätigt werden, aber glücklicherweise auch mit Hilfe der Überbrückungshilfe 3 zurückerstattet werden können. Doch vor allem die Anzahl der Kunden bereitet noch Probleme. Auf Grund der Hygienemaßnahmen, können die Salons nur eine nach der Quadratmeterregelung bestimmte Anzahl an Personen reinlassen. Mit Kunden, Friseur*innen und eventuell auch noch Auszubildenden wird kaum ein Salon auf seine normale Frequenz kommen. René Voborsky rechnet damit, dass etwa 70% der Kunden bedient können, wie es unter normalen Umständen der Fall wäre. Bedeutet natürlich auch nur 70% Umsatz.
Doch für heute ist man erstmal froh, wieder öffnen zu dürfen. Manche freuten sich sogar so, dass sie bereits um 0 Uhr heute Nacht den ersten Kunden bedienten. Da kann der Frühling nun also kommen.