Das Bistum Trier steht nach einem Artikel des Magazins der Spiegel heftig in der Kritik. In der Titelstory des aktuellen Magazins werden auch die Übergriffe des damaligen Pfarrers in Freisen aufgegriffen (wir berichteten).
Demnach soll im Jahr 2006 ein saarländischer Polizist das Bistum darüber informiert haben, dass der bereits auffällig gewordene Pfarrer als Betreuer eine Jugendmannschaft tätig sein soll. Dabei berichtete er dem Bistum auch über die Missbrauchsvorwürfe. Darauf haben die Verantwortlichen aber nicht reagiert. Gleichzeitig wurde Druck auf den Polizisten ausgeübt, nachdem sich das Bistum beim Vorgesetzten des Polizisten beschwert habe. Der Pfarrer arbeitete noch bis 2015 als Geistlicher.
Bischof war damals Reinhard Marx, der heute in Freising bei München tätig ist.
Auch Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, der lange als Pfarrer am Schaumberg arbeitete, wird kritisiert. Im Artikel heißt es dazu: „Er sei mit dem Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg übereingekommen, dass er (Anmerkung: der beschuldigte Geistliche) nicht sprechen könne, bevor die Arbeit der Kommission abgeschlossen sei.“ Das Opfer wurde vom Pfarrer vor vielen Jahren gedrängt, ein Kind abzutreiben, das aus der gemeinsamen Beziehung entstanden sein soll. Der Täter ist mittlerweile verstorben. Das Opfer klagt über schwere psychische Probleme, da es sich nicht mit dem Täter aussöhnen konnte.
Bischof Stefan Ackermann veröffentlichte bereits eine Stellungnahme zum Artikel: „Deshalb lege ich großen Wert darauf, die Fälle sexualisierter Gewalt im Bistum Trier mit Blick auf die systemischen Faktoren und auf Fehlverhalten von Verantwortlichen prüfen zu lassen.“