Die Kampagne des Innenministeriums mit dem Titel „Enkeltrick & Co. – Nicht mit uns!“ zeigt erste Erfolge bei der Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für die betrügerischen Tricks von Telefon- und Messenger-Betrügern. Enkeltrickversuche werden vermehrt gemeldet und sind seltener von Erfolg gekrönt.
Vor etwa sechs Monaten startete das Innenministerium die Kampagne „Enkeltrick & Co. – Nicht mit uns!“. Seitdem wurden 30.000 Informationsbroschüren verteilt, über 70 Berichte in lokalen Medien veröffentlicht, sowohl in gedruckter als auch digitaler Form, und über soziale Medien wurden bisher mindestens 68.000 Kontakte hergestellt.
Die Öffentlichkeitsarbeit des Innenministeriums hat weitere Partner für die Kampagne gewonnen, die ebenfalls erfolgreich daran arbeiten, die Menschen im Saarland vor den betrügerischen Machenschaften von Telefon- und Messenger-Betrügern zu warnen. Zu den erwähnenswerten Partnern gehören der Sparkassenverband und die Volkshochschulen. Zusätzlich haben speziell geschulte Kriminalbeamte und Seniorensicherheitsberater der Kommunen in über 70 Vortragsveranstaltungen vor ausgewähltem Publikum sowie in öffentlichen Medien wichtige Informationen zur Verfügung gestellt.
Diese Bemühungen haben zu einer erhöhten Meldebereitschaft der Betroffenen in der Online-Wache geführt. Seit Beginn der Kampagne gibt es eine steigende Anzahl von Meldungen zu Enkeltrick-Attacken:
- März 2023: 4 Meldungen
- April 2023: 29 Meldungen
- Mai 2023: 26 Meldungen
- Juni 2023: 35 Meldungen
- Juli 2023: 51 Meldungen
- August 2023: 54 Meldungen
Innenminister Reinhold Jost betont: „Es ist klar erkennbar, dass unsere Kampagne Wirkung zeigt. Dennoch müssen die Menschen wissen, dass die Polizei und die Staatsanwaltschaft niemals persönlich Geld an der Haustür abholen oder Kautionen eintreiben. Wenn Sie am Telefon von vermeintlichen Enkeln um Geld gebeten werden, legen Sie auf und telefonieren Sie nur mit den Ihnen bekannten Telefonnummern von Verwandten und Bekannten. Seien Sie misstrauisch und sprechen Sie im Zweifelsfall Ihre Nachbarn an, wenn Sie ein ungutes Gefühl haben. Gemeinsam können wir den Betrügern die Stirn bieten.“
Durch eine Analyse des Dezernats LPP 225 Wirtschafts-/Vermögenskriminalität wurde eine Auswertung der Fallzahlen vorgenommen, die sich wie folgt darstellt (Stand 04.09.2023; Hinweis: Es handelt sich nicht um PKS-Daten!):
Zeitraum (gesamt), Versuche, Vollendungen, Schaden
01.01.2022 – 31.08.2022: 1233, 24, 1.528.180 €
01.01.2023 – 31.08.2023: 1385, 26, 1.567.900 €
Zeitraum (seit Kampagnenstart), Versuche, Vollendungen, Schaden
28.03.2022 – 31.08.2022: 914, 21, 1.386.430 €
28.03.2023 – 31.08.2023: 985, 19, 837.900 €
Diese Zahlen beziehen sich ausschließlich auf Straftaten im Zusammenhang mit „falschen Polizeibeamten“ und dem „Enkeltrick“ (Schockanrufe, falsche Ärzte usw.).
Für andere Straftaten mit dezentraler Zuständigkeit in den Kriminaldiensten (z. B. „WhatsApp-Betrug“) liegen dem Dezernat LPP 225 keine Daten vor.
Abschließend sei festgehalten, dass alle Veranstaltungen und Werbemaßnahmen in der saarländischen Bevölkerung auf eine sehr positive Resonanz und Akzeptanz stoßen. Das Landespolizeipräsidium erhielt sogar „Dankesschreiben und -mails“ von Teilnehmern verschiedener Veranstaltungen, die der Meinung sind, dass diese Maßnahmen ältere Bürgerinnen und Bürger vor weiteren Schäden bewahren.
Quelle: Ministerium für Inneres