Monatelang waren die Hallenbäder im Landkreis geschlossen. Am 16.09.20, nach sechs Monaten, durfte das Wendelinusbad in St. Wendel seine Türen wieder öffnen. Freibäder und Seen boten zwar bei heißen Temperaturen einen kühlen Zufluchtsort, aber wegen der Corona-Pandemie erst später als eigentlich geplant. Schwimmkurse und der Trainingsbetrieb konnten wochenlang gar nicht und später nur vereinzelt stattfinden. Auch die DLRG (Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft) musste eine Zwangs-Schwimmpause einlegen. Wndn.de erfuhr im Interview, wie sie sich in dieser Zeit fit hielten.
Als Lockerungen es zuließen, wurde am Bostalsee und im Freibad St. Wendel trainiert und sich fit gehalten. Die Mitglieder der DLRG sind ehrenamtlich tätig und investieren viel Zeit und Arbeit in ihre Tätigkeit. Die Pause wurde aber nicht zur Erholung von langen Tagen in Schwimmbädern genutzt. Zumal sich die DLRG um mehr als nur Schwimmkurse kümmert.
Als weltweit größte freiwillige Wasserrettungsorganisation zählen zu den wichtigsten Aufgaben die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren und der Wasserrettungsdienst. Unmittelbar nach Ausbruch der Corona-Pandemie unterstützte der DLRG Bezirk St. Wendel, gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen, beim Errichten des Corona-Notfalllazaretts in Marpingen und half auch mit mobilen Abstrich-Teams bei der Corona-Testung aus. Auch Helfer der Ortsgruppe kamen hier zum Einsatz.
Und als man sich an den heißen Sommertagen dann endlich wieder im Freibad oder im Bostalsee abkühlen konnte, waren die Ortsgruppen des Bezirks St. Wendel bereits vorher fleißig am Trainieren. Die Wasserrettung wurde also in der Pause nicht verlernt.
Geöffnete Hallenbäder bieten jetzt die Möglichkeit den Schwimmkursbetrieb anlaufen zu lassen. Aber Abstand halten bei Schwimmkursen – Geht das überhaupt?
Ein Anfängerschwimmkurs unter Normalbedingungen für Kinder ist aktuell nur schwer möglich. Die Ausbilder könnten aufgrund der Abstands- und Hygienevorschriften den Kindern keine direkte Hilfestellung leisten. Die Ortsgruppe St. Wendel der DLRG hat bereits vor Corona das Konzept eines Eltern-Kind-Schwimmkurses für Schwimmanfänger im Kindesalter erprobt. Die Idee dahinter ist, dass Eltern eine Anleitung bekommen, wie sie ihr Kind beim Schwimmen lernen unterstützen können. Eltern und Kind nehmen gemeinsam am Schwimmkurs teil. Es wird demonstriert, wie dem Kind sicherer Halt gegeben wird und worauf geachtet werden sollte, erklärt Dr. Karin Kaster, stv. Vorsitzende und Leiterin Ausbildung der DLRG Ortsgruppe St. Wendel.
Für weitere Schwimmkurse und Schwimmtrainings gilt: solange die aktuell herrschenden Abstands- und Hygienevorschriften eingehalten werden können, können sie durchgeführt werden – nur mit deutlich weniger Kapazitäten. Gedulden müssen sich noch diejenigen, die einen Rettungsschwimmkurs absolvieren möchten. Dieser sei ohne Körperkontakt nicht möglich und in der aktuellen Situation im Hallenbad schwer durchführbar. Ziel sei es aber, das Beste aus der Situation zu machen.
In Absprache mit dem Wendelinusbad und der Stadt St. Wendel wurden Pläne für einen reibungslosen Ablauf der Kurse entwickelt. Diese sollen in den nächsten Wochen getestet und gegebenenfalls optimiert werden. Wer Interesse an einem Schwimmkurs hat, muss beachten, dass die Teilnahme nur mit vorheriger Anmeldung per Mail oder über das Kontaktformular auf der Webseite und Teilnahmebestätigung möglich ist und es vor allem in Hinblick auf die Kinderschwimmkurse zu Wartezeiten von über einem Jahr kommen kann. Deswegen empfiehlt es sich auch, sich bei anderen Schwimmvereinen zu erkundigen.