Nohfelden-Eiweiler hat als erste Ortschaft im Saarland von ineffizienter Straßenbeleuchtung komplett auf innovative LED-Leuchten mit intelligenter Steuerungstechnik umgesrüstet. Die Gemeinde Nohfelden ist somit eine der ersten Gemeinden bundesweit mit innovativer LED Technik. Gestern Abend hat die energis GmbH, zusammen mit dem St. Wendler Landrat Udo Recktenwald und dem Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit und Dr. Franz Josef Barth, Bürgermeister von Nonnweiler, die Beleuchtungsanlage offiziell in Betrieb nehmen. Neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielt beim Einsatz dieser Technik auch die Verminderung der „Lichtverschmutzung“ eine entscheidende Rolle.
„Dark-Sky-Communities“ Nohfelden und Nonnweiler
Was ursprünglich ein Segen für uns war – nämlich auch am Abend und in der Nacht Licht zu haben – wird durch die Masse an Licht immer mehr zum Problem. Der Tag-Nacht-Rhythmus wird gestört. Das macht Menschen wie auch Tieren zu schaffen. Der Landkreis St. Wendel, die Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler, energis, die Europäische Akademie Otzenhausen und die Tourist-Information St. Wendeler Land haben sich zusammengetan, um aktiv etwas gegen die Lichtverschmutzung zu tun.
Lichtverschmutzung soll auf ein Minimum reduziert werden
Ziel des Projektes ist es, die nächtliche Beleuchtung auf ein maßvolles und gesundes Niveau zu reduzieren. So wurde zum Beispiel im Gewerbegebiet Otzenhausen von konventioneller Beleuchtung auf LED umgestellt, in Eiweiler wird sogar der komplette Ortsteil neu ausgestattet. Durch die digitale Steuerung des Lichtes können sowohl Energie eingespart, CO2-Emissionen reduziert, die Lichtverschmutzung begrenzt und die Betriebs- und Wartungskosten gesenkt werden. Die intelligente Lösung ermöglicht es, an den Beleuchtungsmasten zusätzliche Sensoren für Bewegung, Umwelt und Wetter sowie Verkehrsleitsysteme zu montieren. Durch die permanente Kommunikation der Leuchten untereinander und mit der Zentraleinheit werden defekte Leuchten identifiziert und Wartungs- oder Reparaturaufträge veranlasst. „Die Ausfallzeiten lassen sich wesentlich verkürzen“, so Jörg Klein von der energis-Netzgesellschaft.
Für das Dorf Eiweiler, das am Fuße der Sternwarte Petersberg liegt, auch unter touristischen Aspekten ein Plus. Mit der neuen intelligenten Beleuchtung wird der „Sternenhimmel“ wieder sichtbar. Weitere Kommunen im Landkreis St. Wendel haben bereits ihr Interesse an diesem Projekt signalisiert.
„Sankt Wendler SternenLand“
Die Errichtung von „Sternenparks“ oder „Dark Place oder Dark Sky Communities“ sind vielversprechende Maßnahmen zur Förderung des Tourismus und des Naturschutzes. Gleichzeitig sind die Anforderungen an Realisierung und Durchführung sehr hoch und verlangen eine kontinuierliche Zusammenarbeit von Gemeinden, touristischen Anbietern, Netzbetreibern und der energis. Darüber hinaus muss in der Bevölkerung Überzeugungs- und Bildungsarbeit zur weiteren Reduktion der Lichtverschmutzung geleistet werden. Nur mit ausreichender Sensibilisierung und Akzeptanz kann eine dauerhafte Etablierung gelingen.
Die Bevölkerung erhält im Gegenzug dafür eine gesundheitsfördernde Beleuchtung. Nonnweiler und Nohfelden könnten zudem zu den ersten „Dark Sky Communities“ in Deutschland werden.
Hintergrundinformationen: Das Projekt: „Gesundes Licht für Natur und Mensch“
Auf Initiative des Vereins für Amateurastronomie des Saarlandes e.V. www.sternwarte-peterberg.de und der Tourist-Information des Landkreises St. Wendel haben sich die Gemeinden Nohfelden und ihre Nachbargemeinde Nonnweiler am Projekt „St. Wendeler SternenLand“ beteiligt und am 14.06.2018 eine Beleuchtungsrichtlinie erlassen. Kernpunkt war dabei die Reduzierung der „Lichtverschmutzung“ innerhalb des Projektes „Gesundes Licht für Natur und Mensch“ mit dem Ziel der Erlangung eines Zertifikates für den Ortsteil Eiweiler als „Dark Sky Communities“ der International DarkSky Association (IDA). Gleichzeitig verbindet das nachhaltige Konzept Naturschutz, Tourismus und Astronomie miteinander. Die nördlichen Bereiche des Sankt Wendeler Landes in den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler liegen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald und im Naturpark Saar-Hunsrück. Im Sinne der Nachhaltigkeit zeigt das Projekt für diese Großschutzgebiete eine bedeutende ökologische Relevanz und stellt gleichzeitig mit den vorhandenen Einrichtungen, wie der Sternwarte Peterberg, dem Planetenwanderweg und dem Weltraumatelier, die Basis für ein neues touristisches Produkt dar.