Eisweiler: Bezahlen mit Kleingeld – wie viele Münzen sind erlaubt?

Eisweiler. Im Edeka Markt in Eisweiler hat sich jemand einen Scherz erlaubt und sein erspartes Kleingeld mitgebracht, um damit ein Kilo Bananen zu bezahlen. Die Reaktion der Kassiererin kann man dem Titelbild entnehmen. Aber wie gesagt, hier handelte es sich um einen kleinen Streich. Dennoch stellen sich hier die Fragen: wie viele Münzen sind eigentlich zum Zahlen erlaubt? Was ist den Kassiererinnen und Kassierern lieber, bar oder mit Karte? Und wie äußert sich Geschäftsführer, Andreas Schneider, zu dem Kleingeldthema?

Wer kennt es nicht, man wartet ewig in der Schlange vor der Kasse, dann ist nur noch eine Person vor einem und die hat’s passend. Ewig wird nach dem Kleingeld gekramt und der eigene Geduldsfaden fängt langsam aber sicher an, zu reißen. Doch wie viele Münzen darf man dem Kassierer überhaupt in die Hand drücken? Wir haben mit Andreas Schneider, Geschäftsführer der Edeka Märkte in Eisweiler und Oberthal, über das Thema gesprochen.

Fest steht, dass man eine einzelne Zahlung nur mit einer begrenzten Anzahl von Münzen bezahlen darf. Die Kassierer müssen bei einer Zahlung maximal 50 Münzen entgegennehmen. Diese Regelung gilt für Privatpersonen, Geschäfte, Tankstellen sowie für Gaststätten.

Euroscheine hingegen müssen in unbegrenzter Höhe als Zahlungsmittel angenommen werden. Aber auch hier kann sich der Verkäufer weigern, seine Ware gegen einen zu großen Schein abzugeben. Dafür muss er jedoch versichern können, dass er über zu wenig Wechselgeld in der Kasse verfügt.

Kartenzahlung wird im Gegensatz zur Barzahlung als unkomplizierter erachtet. Dabei wird der zu zahlende Betrag direkt auf das Konto des Verkäufers übertragen. Je mehr Einkäufe mit Karte gezahlt werden, desto weniger Bargeld muss der Verkäufer nach Ladenschluss zur Bank bringen, was auch immer ein gewisses Risiko in sich birgt, wenn man an Überfälle denkt. Andreas Schneider hält die Kartenzahlung auch für sicherer. Dabei geht er auch auf das Thema Raubüberfälle ein. Ein Laden, in dem überwiegend mit Karte gezahlt wird, ist für potenzielle Einbrecher nicht sonderlich attraktiv. Die Zahlung geht schnell und einfach und ist für die Kunden gebührenfrei. Auf der anderen Seite sind mittlerweile viele Menschen darüber verunsichert, was mit den eigenen Daten passiert. Es bleibt nachvollziehbar, wer wann, wo und was gekauft oder in welchem Lokal gegessen oder in welchem Hotel übernachtet hat. Bei manchen bleibt die Angst, dass diese Daten nicht geschützt, sondern an Dritte weitergegeben werden, um beispielsweise Werbung besser anpassen zu können. Wie man lieber bezahlt, bleibt jedem letztendlich selbst überlassen. Andreas Schneider hält auch für die, die lieber Bares bei sich haben, ein besonderes Angebot bereit. Mittlerweile kann man in seinen Edeka Märkten ab einem Einkaufswert von 10 EUR kostenlos Bargeld an der Kasse abheben.

Andreas Schneider vor seinem Edeka Markt in Eisweiler

 

Zum Thema Kleingeld hat Schneider auch eine klare Haltung. „Da sehe ich die Banken in der Verantwortung“, so Schneider. Viele Menschen wollen an der Kasse ihr ganzes Kleingeld loswerden und halten bei der Suche nach den passenden Münzen den Betrieb auf. Sie weigern sich, das Kleingeld gegen hohe Gebühren bei den Banken wechseln zu lassen. Heutzutage haben viele Menschen eine prallgefüllte Spardose zu Hause. Dass die meisten Banken Gebühren erheben, um das gesparte Kleingeld zu wechseln, findet er nicht richtig.

So lange es die Cent-Münzen gibt und sich nichts an der Gebührenerhebung für das Wechseln ändert, werden sich wohl noch einige an so mancher Kasse in Geduld üben müssen.

 

 

 

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