Erneut traf sich die „QUERDENKEN 685 – St. Wendel“-Bewegung auf dem Mia-Münster Platz, um gegen die Maskenpflicht vor allem in Schulen zu demonstrieren. Passend zu St. Martin trafen sie sich um 18 Uhr in der Dunkelheit: mit dabei Laternen, Lichtern und Taschenlampen, nicht aber Masken und Abstand.
Mittags versammelten sich bereits Eltern vor dem Saarländischen Bildungsministerium um Ministerin Streichert-Clivot ihre Bedenken zur Maskenpflicht entgegenzubringen. Laut SR-Angaben gelang ihnen dies jedoch nicht.
Abends in St. Wendel wollte man in einer friedlichen und angemeldeten Demonstration nicht direkt mit einem Politiker sprechen, griff sie jedoch nicht weniger an. In einem Bericht im Aktuellen Bericht spricht die Moderatorin der Demo, Lisa Hoffmann davon, dass „die Exekutive irgendwelche Regeln erlassen würde“. Nun müssten sich laut ihrer Aussagen die Abgeordneten in ihrem Kreis nicht mehr für die erlassenen Gesetze verantworten. Aussagen, die im SR nicht richtig gestellt wurden, sodass der Illinger Bürgermeister Armin König sich noch am Abend auf Facebook zu Wort meldet, um klarzustellen, dass es „ja nicht [stimmt], dass es keine Gesetze als Grundlage für die Verordnungen gibt“.
„Wir sehen, dass unsere Freiheiten, gegen eine angebliche Sicherheit, eine angebliche Gesundheitssicherheit eingeschränkt werden“, lächelt Hoffmann in die SR-Kamera und verharmlost somit auch Corona-Gefährdung grundsätzlich. Ob das bereits Erkrankte oder Angehörige von mit-Corona-Verstorbenen auch so sehen, bleibt zweifelhaft.
Ziel der Veranstaltung war es Licht ins Dunkle zu bringen, und „das Licht der Kinder wieder leuchten zu lassen“, wie es Lisa Hoffman ausdrückt. Dass dabei die Kinder lediglich instrumentalisiert werden, um gefährlichen Falschbehauptungen einen Raum zu geben, stört Armin König besonders. Und auch Landrat Udo Recktenwald stellt sich hinter König in dem er auf Facebook schreibt: „Was diese Querdenker in einer Mischung aus Verschwörungstheorie, Corona-Leugnerei und Missachtung demokratischer Prozesse und Mehrheitsmeinung veranstalten, ist unerträglich.“
Doch weiter stellt er auch deutlich klar, dass „eine Demokratie dies aushalten [muss]“, weshalb vermutlich noch einige weitere „QUERDENKEN 685 – St. Wendel“- Demonstrationen stattfinden werden. So werden weiter freundlich-lächelnd Corona-Verleugnungen, Verschwörungstheorien und Falschbehauptungen vorgetragen und von dicht stehenden, maskenverweigernden Mit-Demonstranten beklatscht.
Diese Meinung ist erlaubt, dagegenstellen darf man sich aber auch.