Für die Fans und treuen Kundinnen und Kunden des Natürlich Unverpackt St. Wendel war es eine traurige Nachricht: „Dein Unverpackt-Laden schließt demnächst seine Tür für immer“, ließ der Gründer und Geschäftsführer Daniel Günder in den Sozialen Netzwerken verlauten. Die Reaktionen fielen alle gleich aus: „Sehr, sehr traurig“ oder „Oh nein“, schrieben zwei Facebook-Nutzer*innen.

Unverpackt St. Wendel wurde während der Corona-Krise am 01. Juli 2021 eröffnet. Nach etwas mehr als einem Jahr muss der Laden wieder schließen. „Eine Krise folgte auf die nächste“, erklärt Daniel die Entscheidung gegenüber wndn.de. „Die Corona-Krise konnten wir noch bewältigen, aber jetzt bekommen wir die Auswirkungen der anderen Krisen zu spüren“, sagt er. Die Schließung sei eine Folge des Kriegs und der Energiekrise – die Menschen entscheiden zurzeit nicht nach verpackt oder unverpackt sondern nach dem, was der Geldbeutel bestimmt. In Zeiten der Inflation muss der Wocheneinkauf möglichst günstig ausfallen. Das sei am ehesten beim Discounter möglich.
Für Daniel und seine Lebensgefährtin Saskia, die das Projekt von Beginn an tatkräftig unterstützt hat, geht ein Traum zu Ende. Von der Idee bis zur Eröffnung war es ein langer Weg. Aber das erfolgreiche Crowdfunding, bei dem binnen weniger Wochen über 15.000 Euro zusammenkamen, machte dem Paar Mut. Das bedeutete, dass viele Menschen an das Projekt glaubten und es unterstützen wollten. Nach einigen Startschwierigkeiten und Terminverschiebungen wurde letztes Jahr feierlich die Eröffnung gefeiert. Wir berichteten. „Es ist schade, dass es jetzt schon zu Ende geht“, bedauert Daniel die Umstände.
Wann die Türen endgültig geschlossen werden, steht noch nicht fest. „Das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden“, sagt er. Bis dahin muss alles raus: Er gibt 30% Rabatt auf Lebensmittel und 40% Rabatt auf alles andere. Die Regale werden aufgefüllt, bis das Lager leer ist, nachbestellt wird nun nichts mehr.