Die Seniorensicherheitsberater informieren: Schutz vor Taschendieben

Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2016 im Saarland insgesamt 1489 Taschendiebstähle angezeigt. Dies war wiederum eine Steigerung zum Vorjahr 2015 um 1,6 Prozent.

Taschendiebstähle werden bevorzugt in Teams und an Orten begangen, an denen viele Menschen zusammenkommen und dichtes Gedränge herrscht. Als Opfer sind überwiegend Frauen als Handtaschen- und Rucksackträgerinnen festzustellen, aber auch Männern werden Geldbörsen aus den Hosen- und Jackentaschen gezogen. Oft werden in den entwendeten Geldbörsen neben dem Bargeld auch Führerschein, Personalausweis, Fahrzeugschein, Krankenversicherungskarte, Bank- und Kreditkarte usw. mitgeführt. Daher ist die Schadenshöhe bei einem Geldbörsendiebstahl meist erheblich.

Die Täter haben verschiedene Tricks auf Lager, etwa den Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder „in die Zange“ genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer ausläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

Oder den Drängel-Trick: In stark frequentierten Bussen oder Bahnen rückt der Taschendieb unangenehm dicht an das Opfer heran. Der Dieb drängelt so lange, bis das Opfer ihm ärgerlich seinen Rücken zuwendet und die mitgeführte Hand- oder Umhängetasche „griffbereit“ ist.

Der Stadtplan-Trick: Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einem ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche oder stehlen das Handy.

Der Beschmutzer-Trick: Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Eis, Ketchup oder ähnlichem beschmutzt. Der Täter und seine Komplizen zeigen sich hilfsbereit; beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das zuvor abgehobene Geld.

Der Supermarkt-Trick: Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.

Der Bettel-Trick: Dieser Trick wird vorwiegend von Kindern angewendet. Dabei wird dem Opfer ein Pappschild mit der Bitte um eine Spende vorgehalten. Während das Opfer bereitwillig nach Kleingeld im Münzfach der Geldbörse sucht, zieht der Täter abgedeckt durch das Pappschild die Banknoten aus dem Scheinfach. Auch der Griff in die offene Handtasche ist denkbar.

Der Blumen-Trick: Ein Fremder begrüßt das Opfer freundschaftlich, umarmt es oder steckt ihm eine Blume an. Während das Opfer verdutzt ist, verschwindet die Brieftasche.

Der Geldwechsel-Trick: Der Täter bittet das Opfer, eine bestimmte Münze zu wechseln. Sobald das Opfer nach dem passenden Geldstück im Münzfach sucht, lenkt der Täter das Opfer ab, indem er sein Geldstück in das Münzfach wirft. Beim wortreichen Gespräch wechseln die Banknoten den Besitzer.

Die Seniorensicherheitsberater empfehlen daher, nur soviel Bargeld wie nötig mitzunehmen; Bargeld sollte auch in der Öffentlichkeit nicht gezählt werden. Zudem: EC-Karte und persönliche PIN-Nummer nie zusammen aufbewahren; Geld, Papiere, Kreditkarten und andere Wertsachen dicht am Körper in verschiedenen verschlossenen Innentaschen führen; Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite tragen; Gepäck und sonstige Wertgegenstände nie unbeaufsichtigt lassen. Ein weiterer Tipp: Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute. Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.

Weitere Informationen zum Taschendiebstahl, aber auch zu anderen Themen bieten die Seniorensicherheitsberater in Vorträgen an. Anfragen: Seniorenbüro des Landkreises St. Wendel, Tel. (06851) 8015201.

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