Heute ist Heiligabend. Zigtausende Menschen im St. Wendeler Land und Milliarden von Menschen auf dem ganzen Globus feiern in diesen Tagen Weihnachten. Menschen in aller Welt „driven home for Christmas“, um in und mit ihren Familien in besinnlicher und gemütlicher Atmosphäre gemeinsam zu feiern und zu speisen. Überall werden in den Wohnzimmern Geschenke unter dem Baum liegen. Auch Weihnachtsmusik, Plätzchen oder ein klassischer „Weihnachtsfilm“ gehören für die meisten zum „Fest“ wie die Nadeln zum Tannenbaum.
Aber Weihnachten ist noch viel mehr: es ist das Fest der Geburt von Jesus Christus. In einer Nacht vor rund 2000 Jahren kam in einem Stall in Bethlehem Jesus von Nazareth zur Welt. Der Zauber dieser Nacht ist der Nucleus von Weihnachten. Der Zauber und die Freude dieser Nacht stecken Menschen in aller Welt bis heute an. Dieser Zauber lässt Weihnachten zu mehr werden als einem reinen Familienfest, einem profanen Lichterfest oder einem gut vermarkteten „Liebesfest“ des Einzelhandels.
In Jesus sehen Christen, wie Gott ist. An Weihnachten feiern Christen Jesus Christus und seine christliche Botschaft. Die Botschaft der Nächstenliebe: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“. Die Botschaft der Vergebung und der Versöhnung: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Die Botschaft der Hoffnung.
Damals, vor 2000 Jahren, zu einer Zeit, in der Menschen noch bei lebendigem Leib und nackt in aller Öffentlichkeit ans Kreuz genagelt wurden, zu einer Zeit, in der Frauen wegen Ehebruchs gesteinigt wurden und zu einer Zeit, in der der Zorn der Götter mit Opfern besänftigt wurde, war diese „frohe Botschaft“ der Nächstenliebe, Vergebung und Versöhnung geradezu revolutionär. Die Kraft dieser Botschaft ließ sich auch nicht durch Kreuzigungen und jahrhundertelange mörderische Verfolgung bändigen: aus 12 Anhängern wurden über 2.000.000.000! Und jeden Tag werden es mehr.
An Weihnachten leuchtet der Zauber der christlichen Botschaft am hellsten und entfaltet seine größte Kraft. 1914 kam es während des Ersten Weltkrieges an Weihnachten sogar – mitten in den Schrecken des Stellungskrieges – zwischen den Schützengräben zu Verbrüderungen zwischen den verfeindeten britischen und deutschen Soldaten: ein Leuchtfeuer des Friedens inmitten der Dunkelheit des Krieges. Nur an Weihnachten ist so ein „Wunder“ denkbar.
Dieser Geist des friedlichen und guten Miteinanders, dieser Zauber von Weihnachten, zeigt sich auch heute noch: So wird zum Beispiel zu keiner Zeit im Jahr so viel für karitative Zwecke gespendet wie zur Weihnachtszeit. Und dieser Zauber verbindet nicht nur Menschen unzähliger Nationen, sondern sogar Menschen unterschiedlicher Religionen miteinander: So will beispielsweise – nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage – jeder zehnte Muslim in Deutschland an Weihnachten in die Kirche gehen.
Wer diesen Zauber spüren will, sollte nicht zu Hause und unter sich bleiben. Das Beste an Weihnachten ist das Gefühl der Gemeinschaft. Das Gefühl mit Milliarden von Menschen weltweit und über alle nationalen, ethnischen, sprachlichen und sozialen Grenzen hinweg durch eine Botschaft verbunden zu sein. Wenn zig Millionen dieser Menschen sich an Weihnachten in den hunderttausenden von Kapellen, Kirchen und Kathedralen dieser Welt zusammenfinden, um sich gemeinsam von der Weihnachtsbotschaft inspirieren zu lassen, bewegt sich etwas. Und deswegen sollte der Besuch der Christmette an Weihnachten nicht fehlen.