Heute ist der kürzeste Tag und somit die längste Nacht des Jahres – Es ist Wintersonnenwende, womit der astronomische Winter beginnt und die Tage wieder heller werden. In St. Wendel wird die Sonne um 8.25 Uhr aufgehen und um 16.33 Uhr untergehen. Zur Wintersonnenwende erreicht die Sonne ihren niedrigsten Stand über dem Horizont, das heißt, je nördlicher ein Ort liegt, desto kürzer ist dort der Tag. Zwischen Hamburg und München führt dies bereits zu einem Unterschied von einer Stunde, nördlich des Polarkreises wird die Sonne überhaupt nicht aufgehen.
Die Wintersonnenwende läutet die „Rückkehr des Lichts“ ein und ist umwoben von Bräuchen.
Zur Sonnenwende zieht es tausende Menschen zum steinzeitlichen Monument Stonehenge nach Großbritannien, um dort in spiritueller Umgebung die Hoffnung auf die „Rückkehr des Lichts“ zu feiern. Stonehenge ist auf den Sonnenaufgang der Winter- und Sommersonnenwende ausgerichtet. Einige der berühmten Megalithen-Steinkreise wurden einst so errichtet, dass nur an diesen Tagen zur Mittagszeit die Sonne hindurchscheint. So wussten die Landwirte, dass die Tage nun länger werden und ihr Getreide wieder wachsen wird.
Es ist die Zeit des Neubeginns und markierte für die Kelten und Alten Germanen einen Wendepunkt. Für diese Völker war es nicht selbstverständlich kalte und harte Winter zu überleben und so wurde das „Julfest“, ein Lichterfest zu Ehren des Gottes Odin, abgehalten. Noch heute wird dieses in Skandinavien eng mit dem Weihnachtsfest verflochten gefeiert, da auch die christliche Weihnacht die Geburt des Lichts in der Dunkelheit zelebriert.
Die Bräuche um das Lichterfest finden sich in den mit Lichtern geschmückten Weihnachtsbäumen wieder. Bis zum 6. Januar wird das Julfest gefeiert. Diese zwölf Nächte, von Weihnachten an gezählt, werden als „Rauhnächte“ bezeichnet, die ebenso auf die vorchristlichen Kelten und Alten Germanen zurückgehen. Diese eröffneten damals im Anschluss an die Wintersonnenwende eine Zeit voller Magie, welche den Neubeginn sämtlichen Lebens symbolisierte.