Das St. Wendeler Land im Relegationsfieber

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – dieses Bonmot von Sepp Herberger könnte man in leicht modifizierter Form auch Jahr für Jahr auf den saarländischen Amateurfußball anwenden, denn „nach der Saison ist vor der Relegation“. Vier Mannschaften aus dem St. Wendeler Land, von der Kreisliga bis zur Saarlandliga, bekommen ab dem heutigen Mittwoch die Chance, in zwei oder drei Spielen (je nach Ligazugehörigkeit) über diesen Umweg die nächsthöhere Klasse zu erreichen. Sehr zum Leidwesen vieler abstiegsbedrohter Vereine, die damit teilweise anderthalb Wochen nach Saisonende noch nicht wissen, welcher Liga sie im nächsten angehören.
Neben dem Saarlandligazweiten VfL Primstal, der sich in einer Dreierrunde mit den Vertretern der Verbände Südwest (SC Idar-Oberstein) und Rheinland (SF Eisbachtal) um das Erreichen der Oberliga duelliert, dürfen auch der TuS Nohfelden, der SV Überroth und der FC Freisen II zu Aufstiegsspielen antreten.
Für Nohfelden, das sich in der Bezirksliga St. Wendel bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SG Dirmingen/Berschweiler um die Meisterschaft lieferte und dort am Ende den Kürzeren zog, geht es um den Aufstieg in die achtklassige Landesliga Nord. In der Relegation hat die Mannschaft von Sascha Freytag, die mit Fabian Scholler und Jannis Weider über Spieler verfügt, die in Hasborn bereits Saarlandligaluft geschnuppert haben, jedoch zunächst einmal spielfrei. Heute treffen die beiden direkten Kontrahenten der Nordsaarländer, FC Bierbach (Bezirksliga Homburg) und SV Holz/Wahlschied (Bezirksliga Neunkirchen) aufeinander, Nohfelden trifft dann am Sonntag in Tholey auf den Verlierer dieses Spiels. Die endgültige Entscheidung um den Aufstieg fällt schließlich am Mittwoch den 31.Mai, wenn der TuS auf den Sieger der ersten Begegnung trifft.
In die Bezirksliga St. Wendel, die Nohfelden möglichst verlassen will, würden zwei andere Vereine aus dem Landkreis gerne aufsteigen. Dieses Unterfangen wird für den SV Überroth (2. Kreisliga A Schaumberg) und den FC Freisen II (2. Kreisliga A Weiselberg) jedoch nicht unbedingt einfach, streiten sich in ihrer Aufstiegsrunde doch insgesamt sieben Mannschaften um nur einen Platz, der zum Start in der höheren Liga berechtigt. Die zweite Mannschaft von Verbandsligist Freisen tritt dabei bereits zum zweiten Mal in Folge in der Relegation an. Letzte Saison scheiterte das Team um Torjäger Luca Schmidt (60 Saisontore) erst im Endspiel der Aufstiegsrunde an der SG Hirstein/Gehweiler. Dieses Jahr trifft man zunächst auf den SV Bruchhof-Sanddorf, den man kurioserweise schon in der letzten Saison zum Gegner hatte und damals mit 3:0 besiegen konnte. Anstoß der Begegnung ist heute um 19:00 Uhr auf dem Rasen in Oberlinxweiler. Eine gewisse Favoritenrolle in der Siebenerrunde nimmt mit Sicherheit der SV Überroth ein, da bei den Bohnentalern mit Christian Hero, Thomas Maldener und Max Hermann Spieler mit langjähriger Saarland- und Oberligaerfahrung im besten Fußballalter auf dem Platz stehen. Die Mannschaft von Spielertrainer Stefan Höwer trifft in ihrem Viertelfinale auf den Zweiten der Kreisliga A Nord, den FC Lautenbach II. Das Spiel findet ebenfalls um 19:00 Uhr auf dem Rasenplatz in Urexweiler statt. Sollten die Teams aus dem Landkreis erfolgreich sein, trifft Freisen im Halbfinale am Sonntag um 15:00 Uhr auf den FSV Jägersburg III, der in der ersten Runde ein Freilos hat, Überroth würde zur selben Zeit gegen den Sieger des Spiels SV Stennweiler gegen DJK Bexbach antreten.

Mittwoch 24.05.17

Aufstiegsrunde zur Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland
VfL Primstal – SC Idar-Oberstein
19:00 Uhr, Kunstrasen Primstal

Aufstiegsrunde zur Bezirksliga St. Wendel – Viertelfinale
FC Freisen II – SV Bruchhof-Sanddorf
19:00 Uhr, Rasenplatz Oberlinxweiler

SV Überroth – FC Lautenbach II
19:00 Uhr, Rasenplatz Urexweiler

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