Zur Förderung von Vereinsleben und Kulturlandschaft

Das neue Gemeindezentrum in Winterbach – ein Leuchtturmprojekt

Foto: Karin Schüßler

Am Freitag, 12.06.2024, überreichte Staatssekretär Torsten Lang dem St. Wendeler Bürgermeister Peter Klär einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 1,25 Millionen Euro für den Bau des neuen Gemeindezentrums in Winterbach.

Als Leuchtturmprojekt bezeichnete Gerhard Weiand, Ortsvorsteher von Winterbach, das neue Gemeindezentrum, das im Sommer 2025 planmäßig fertiggestellt sein soll. Hier soll Vereinsleben und Kultur in dem 2000 Seelen-Ort noch mehr gefördert werden.

Réka Klein, Thorsten Lang, Gerhard Weiand, Peter Klär

Auch Peter Klär sprach begeistert über ein Projekt, das einen neuen Standard für den künftigen Bau öffentlicher Gebäude definieren soll. Übertrieben wurde dabei nicht, denn die Errichtung des Gemeindezentrums wird zum Vorbild im Hinblick auf Lärmschutz, beispielhafte Barrierefreiheit und behindertengerechte Ausstattung sowie autarke Energieversorgung in unserer Kommune.

Autarke Energieversorgung, behindertengerechte Ausstattung, Lärmschutz

„In den Bau des neuen Gemeindezentrums werden Fortschritte in Digitalisierung, Glasfasernutzung, Lärmschutz und Möglichkeiten der Barrierefreiheit als bedeutende Themen einfließen. Ziel ist die autarke energetische Versorgung des Gebäudes als Besonderheit“, so der Leiter des Bauamtes, Daniel Fuchs. Bürgermeister Klär lobt weiterhin die beiden „Heroes“, die Architekten des Stadtbauamtes (Hochbau) Dipl.-Ing. Peter Krämer und Dipl.-Ing. Michael Gard, die für die bauliche Umsetzung des Projektes verantwortlich sind und ihr innovatives Know-how einfließen lassen.

Klimaschutz durch autarke Energieversorgung

Weiterhin erklärt Daniel Fuchs, dass die Nutzung von Photovoltaik, einer Luftwärmepumpe und eines Stromspeichers dazu führen soll, dass die am Abend benötigte Energie aus dem tagsüber gefüllten Stromspeicher genutzt werden kann.

Weitere Maßnahmen wie die Nutzung von Regenwasser für die Toilettenanlagen sowie die Begrünung der Dachflächen kommen dem Naturschutz zugute.

Gelebte Inklusion – Barrierefreiheit und behindertengerechte Ausstattung

Nur ein behinderter Mensch wird die Schwierigkeiten im Alltagsleben in einer nicht behindertengerechten Welt wirklich kennen. Um auch behinderten Menschen einen ungehinderten Zugang zu den Kultur- und Vereinsveranstaltungen im Gemeinschaftshaus zu ermöglichen, wird eine Hebebühne installiert, die einen unkomplizierten Zugang zur Bühne ermöglichen wird. Barrierefreiheit wird im gesamten Gebäude gewährleistet sein.

Blindenleitsysteme über taktile Informationen an Geländern, Handläufen und Türgriffen (z. B. an den Toiletten) sowie Bodenleitlinien werden Blinden ermöglichen, sich autonom orientieren zu können. Im WC-Bereich wird die Möglichkeit installiert, mittels eines Alarmknopfes in 30 cm Höhe im Falle eines Sturzes um Hilfe rufen zu können. Das Signal dieses Alarms wird sowohl akustisch als auch optisch in den Saal übertragen.

Eine Besonderheit wird Hörgeschädigten dank der revolutionären Ausstattung des Gemeindezentrums mittels Induktionsschleifen trotz Einschränkung des Hörvermögens gewährleistet. Dank dieser können Signale (Reden, Konzerte etc.) in einem Raum ohne Nebengeräusche direkt an das Hörgerät eines Betroffenen übertragen werden. Der Betroffene kann individuell die Tonstärke regulieren, ohne dass die Nebengeräusche verstärkt werden.

Lärmschutz für die Anwohner

Ein besonderes Augenmerk wird laut Dipl.-Ing. Peter Krämer vom Hochbauamt auch auf den Schutz der Anwohner vor Schallemissionen gelegt: Schallschutzwände, die Abhängung der Decke im Innenraum sowie Begrünungen der Außenanlagen mit schalldämpfenden Hecken sind Maßnahmen im Rahmen von Lärmschutz. Weiterhin wird darauf geachtet, dass Lüftungsgeräte und die Wärmepumpe schallreduziert arbeiten.

Die Räumlichkeiten des neuen Gemeindezentrums werden aufgeteilt sein in den Bühnen- und Saalbereich, der sich abtrennen lässt, damit zwei Veranstaltungen parallel stattfinden können. Das Vereins- und Kulturzentrum wird über eine vollausgestattete Küche verfügen. Die Garderobe befindet sich im Foyer. Ein multifunktionaler Raum wird einerseits der Aufbewahrung von Tischen und Stühlen andererseits als Umkleideraum für die Künstler dienen. Hinzu kommen die behindertengerechten Toilettenräume.

Mittels entsprechender Akustikelemente soll im Innenraum für ein optimiertes Klangerlebnis gesorgt werden.

Im Außenbereich wird eine Außenterrasse zum Verweilen locken.

Die Gesamtkosten des Bauprojektes werden auf rd. 5 Mio. Euro beziffert.

 

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