Cusanus-Gymnasium: St Wendel erneut für Eckhard R. Lucius Preis nominiert

Der Förderverein der IBO Deutschland vergibt seit 2011 jährlich den Eckhard R. Lucius Preis an die Schule in Deutschland, die in den vorangegangenen drei Jahren bundesweit am erfolgreichsten Teilnehmer zu den einzelnen Auswahlrunden der Internationalen Biologie Olympiade (IBO) schicken konnte.  Im Jahr 2017 ging dieser Preis an das Cusanus-Gymnasium St. Wendel.  Nun  ist das  Cusanus auch für 2018 als eine von 10 Schulen für diesen Preis nominiert worden.   

Die Internationale Biologieolympiade (IBO) ist ein jährlich stattfindender  Wettbewerb, an dem sich weltweit über 60 Nationen beteiligen.  In Deutschland nehmen etwa 1500 Schülerinnen/ Schüler an der ersten Runde teil, nach weiteren drei Ausscheidungsrunden steht dann das vierköpfige  deutsche Nationalteam. Im Sommer 2018 wird es gegen die internationale  Konkurrenz 2018 in Shiraz/Iran antreten.

Eine erfolgreiche Teilnahme an der IBO setzt neben umfassenden Kenntnissen aus allen Gebieten der Biologie auch Erfahrung im Experimentieren und die routinierte Anwendung biochemischer Nachweisverfahren voraus. Das Bildungsministeriums des Saarlandes bietet Schülern die Möglichkeit, sich in an verschiedenen Schulstandorten in Arbeitszirkeln auf die hohen Anforderungen des Wettbewerbs v.a. im experimentellen Bereich vorzubereiten. In St Wendel finden diese Vorbereitungsseminare und Praktika zur IBO am Cusanus-Gymnasium unter Leitung von Frau Dr. Marianne Weis statt.

Inzwischen ist die Biologieolympiade 2018 schon voll im Gange und das Cusanus-Gymnasium war in der ersten Runde mit 11 Teilnehmern dabei. Neu im Club sind Alexandra Baur, Mara Klee, Anna Sesterhenn, Ennie Schuh und Jonas Wengel (Klassenstufe 11). Maurice Masella, Greta Schmauck und Nele Wild (Klassenstufe 12)sind schon wettbewerbserfahren. Merle Rietz, Max Wagner und Ronja Völzing sind engagierte und erfolgreiche Juniorteilnehmer aus Klassenstufe 10.

Die Aufgaben zur ersten Runde der IBO 2018 beinhalteten experimentelle und theoretische Anteile aus allen Teildisziplinen der Biologie. In einer Versuchsreihe waren die Keimungshemmung bei Apfelkernen zu untersuchen und Hypothesen zum Mechanismus zu entwickeln. Ein Aufgabenkomplex beschäftige sich mit der Fischerei-induzierte Evolution, ein weiter mit der Bedeutung der genetischen Variabilität und Artenschutz. Heiße Diskussionen gab es während der IBO-Seminare zum Thema Chimärismus. Dass es möglich ist, in den eigenen Organen Zellen seines Zwillings zu tragen, weil sie während der Schwangerschaft vom einen zum anderen Zwilling übertragen wurden, hätte jedenfalls niemand für möglich gehalten. Unvorstellbar auch, dass man dabei sogar das Erbgut des Zwillings an die eigenen Kinder weiter geben kann! Beim Menschen ist Chimärismus äußerst selten – weltweit sind nur etwa 100 Fälle dokumentiert.

Greta, Maurice, Max, Nele und Ronja haben inzwischen schon die Klausur zur zweiten Runde der IBO geschrieben und warten nun auf die Ergebnisse. „Die Fragen sind oft richtig schwer, manchmal braucht man eine halbe Ewigkeit, um zu verstehen, was überhaupt gemeint ist“, meint Greta und Max ergänzt,  „z.B. eine Aufgabe zur Proteinbiochemie: Membranproteine werden in Vesikel verpackt und dann mit Protease behandelt, um nach SDS-Page die einzelnen Proteindomänen als intramembranär gykosyliert zu charakterisieren. Alles klar!?“ Da ist die Frage, ob im gezeigten Stammbaum eine mitochondriale Vererbung vorliegen kann, doch vergleichsweise einfach zu beantworten“, finden  Maurice und Ronja.

Warum dann überhaupt teilnehmen? Dazu meint Nele: „Man darf sich vom Niveau der Aufgaben der Klausur nicht abschrecken lassen. Das ist bewusst so hoch gewählt, um unter den etwa 400 Klausurteilnehmern die Besten 45 zu finden für den Auswahlwettbewerb zum Nationalteam. Volle Punktzahl erreichen selbst die Besten nicht.  Man muss es sportlich sehen .  Dabeisein, sich mit interessanten Phänomenen beschäftigen, selbständig experimentieren und die eigenen Daten wissenschaftlich interpretieren.  Wer daran Spaß hat, ist bei der IBO richtig.“

Foto: Dr. Martin Wagner

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