Fast zwei Monate ist es her, dass Russland die Ukraine überfallen hat und auf fürchterliche Weise für Leid, Schmerz und Tod in der Bevölkerung sorgt. Seit fast zwei Monaten herrschen Angst und Schrecken in dem Land. Es herrscht Krieg in der Ukraine, in Europa. Städte und Dörfer werden bombardiert, russische Truppen nehmen keine Rücksicht auf Zivilisten, im Gegenteil: Sie verletzen, vergewaltigen und ermorden unschuldige Menschen. Über fünf Millionen Menschen sind bisher geflüchtet. Laut eines SR-Berichts vom 20.04.22 wurden im Saarland seit Kriegsbeginn am 24.02.22 rund 5.000 Ukraine-Flüchtlinge registriert. Zwei Familien, sowie die Schwester seiner Partnerin hat Thomas Bost persönlich an der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt und hergebracht. Er war zweimal dort und berichtete im wndn-Live-Talk diese Woche von seinen Erlebnissen.
Thomas Bost ist Leiter des Service-Centers bei der IKK Südwest. Als Mitglied des Rotary Clubs Tholey-Bostalsee engagiert es sich in seiner Freizeit ehrenamtlich für wohltätige Zwecke. Seine Partnerin Oksana ist Ukrainerin. Am Morgen des 24. Februars 2022 stand er vor ihr auf. Er hörte vor ihr von der schrecklichen Nachricht. Russland hat die Ukraine angegriffen, ihr den Krieg erklärt. Es war seine Aufgabe, es ihr mitzuteilen. Die Ukraine ist ihr Heimatland, die Heimat ihrer Familie und vieler ihrer Freunde. Sofort dachte sie an ihre Schwester Natascha, die mit ihrem Sohn in Kiew lebte. Sie riefen sie an und baten sie darum, Kiew zu verlassen, zur polnischen Grenze zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, dass volljährige männliche Personen das Land nicht werden verlassen dürfen. Sie werden bleiben müssen, um ihre Heimat zu verteidigen. Ihr Sohn war gerade 20.
Als später bekannt wurde, dass kampffähige Männer im Land bleiben müssen, haderte Natascha mit sich. Thomas und Oksana konnten sie aber letztlich überzeugen, zu ihnen ins Saarland zu kommen. Thomas legte die Strecke zur polnisch-ukrainischen Grenze beim ersten Mal alleine zurück. Rund 1.500 km. Er holte Natascha sowie ihre Freundin und deren Tochter, die mit ihr gemeinsam geflüchtet sind, dort ab und brachte sie zu uns in Sicherheit.
Kurze Zeit später fuhr er erneut zur Grenze, dieses Mal mit einem Freund. Eigentlich wollte er Nataschas Auto abholen, das sie beim ersten Mal dort stehen lassen musste. Das Auto bekamen sie nicht mehr, aber sie entschlossen sich, einer weiteren Familie zu helfen und boten sich im Flüchtlingslager als Fahrer nach Deutschland an…
Thomas erzählt von den Zuständen im Flüchtlingslager, von der Frau mit ihren zwei Kindern, die sie mit ins Saarland gebracht und ihnen hier weitergeholfen haben. Von ca. 20 weiteren Familien und ihren Schicksalen, die er in den letzten Wochen im Rahmen der Ukrainehilfe kennengelernt hat. Von der besten Freundin seiner Partnerin, die in Butscha lebte und blieb, weil sie ihren Mann nicht verlassen wollte. Nicht lange bevor die Gräueltaten von Butscha bekanntwurden, haben sie das letzte Mal von ihr gehört. Thomas hat in den letzten zwei Monaten „sehr schreckliche, aber auch schöne Momente erlebt“, wie er selbst sagt. Er lässt uns durch seine sehr bewegenden und teilweise auch herzzerreißenden Schilderungen daran teilhaben:
❌Live-Talk mit Thomas Bost❌ ➡️Unser heutiges Thema: der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene humanitäre Hilfe
Gepostet von wndn.de – St. Wendeler Land Nachrichten am Mittwoch, 20. April 2022
Gemeinsam mit dem Rotary Club Tholey-Bostalsee sowie zahlreichen weiteren Helferinnen und Helfern und Kolleginnen und Kollegen unterstützt Thomas in unserer Region die Ukraine-Flüchtlinge. Gemeinsam haben sie bereits unzählige (gespendete) Möbel von A nach B gebracht, in einem Zwischenlager untergebracht oder in Wohnungen aufgebaut.
Wer Thomas unterstützen kann und möchte, kann uns eine Mail an redaktion@wndn.de schicken. Wir stellen dann den Kontakt zu Thomas her.
Wer die Ukraine-Hilfe finanziell unterstützen möchte, kann auf dieses Konto spenden:
Rotary Club Tholey-Bostalsee
IBAN: DE35 592520460100247295
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe
Zudem werden deutsche Familien, die Patenschaften für ukrainische Familien übernehmen und ihnen dabei helfen, hier anzukommen und sich zurecht zu finden. Auch in diesem Fall einfach eine Mail an redaktion@wndn.de schreiben.
(Fotos: Thomas Bost)