Therapeutisches spielen

AWO-Seniorenzentrum startet therapeutisches Videospielen

Die Senioren des AWO-Seniorenzentrums in Marpingen beim spielen mit der Memore-Box. Pflegerin Martina Spies (gelb) spielt Tischtennis mit Seniorin Karin Drumm. Foto: BeckerBredel

Im Seniorenzentrum „Residenz zur Alten Mühle“ in Marpingen verbessert künftig eine therapeutische Spielkonsole mit dem Namen „memoreBox“ die geistigen und körperlichen Fähigkeiten der Bewohner. Den Einsatz der Konsole in dem Heim fördert für die nächsten zwei Jahre die gesetzliche Krankenkasse BARMER finanziell. Die Wirksamkeit der memoreBox wurde bereits in einem einjährigen, bundesweiten Pilotprojekt erfolgreich getestet, an dem auch drei Pflegeheime aus dem Saarland teilnahmen. Die Charité Universitätsmedizin Berlin, die Humboldt-Universität Berlin und die Alice Salomon Hochschule Berlin begleiteten den Test wissenschaftlich.

Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland, erklärt: „Die memoreBox ist keine handelsübliche Spielkonsole. Sie ist ein computergesteuertes Bewegungsspiel mit therapeutisch abgestimmten Übungen für ältere Menschen.“ Die Spiele würden präventive, therapeutische und rehabilitative Elemente integrieren, die unter anderem aus Erkenntnissen der Geriatrie, der Neuropsychologie sowie der Physik und Musiktherapie entwickelt wurden. „Als gesetzliche Krankenkasse hat die BARMER die Aufgabe, gesundheitsförderliche Präventionsangebote in Pflegeeinrichtungen zu unterstützen. Wichtig ist, dass Pflegeeinrichtungen langfristig auf das therapeutische Videospielen setzen wollen und es in weitere Maßnahmen der Gesundheitsförderung einbetten, wenn wir sie finanziell bei der memoreBox unterstützen“, sagt Kleis.

Therapeutisches Videospielen im Stehen und Sitzen möglich

Christian Zonker, Einrichtungsleiter des Seniorenzentrums „Residenz zur Alten Mühle“, sagt: „Vom Erfolg des Einsatzes der therapeutischen Spielkonsole sind wir überzeugt. Die ersten Eindrücke sind sowohl bei den Mitarbeitern wie auch bei den Bewohnern sehr positiv.“ Aufgrund der wissenschaftlichen Testung der memoreBox sei bekannt, dass die Spielkonsole Auswirkungen altersbedingter Erkrankungen wie Demenz und Parkinson verringern, das Risiko von Stürzen mindern und durch gemeinsame Aktivitäten die Inklusion in Seniorenheimen fördern könne.

Bei der memoreBox werden die Bewegungen der Spieler direkt auf einen Fernseher übertragen. Sechs Spiele stehen zur Auswahl: Tanzen, Kegeln, Postbote, Tischtennis, Sonntagsfahrt mit dem Motorrad und Singen. Die Videospiele lassen sich mit leichten Körperbewegungen im Sitzen und Stehen steuern. Die von RetroBrain aus Hamburg entwickelte memoreBox ist von erfahrenen Experten aus Wissenschaft, pflegerischer Praxis und Spieleentwicklung konzipiert worden und zeichnet sich durch besonders einfache und verständliche Spielabläufe sowie positive Spielerlebnisse aus.

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