In unserer Reihe „Autoren aus dem St. Wendeler Land“ stellen wir euch zur Buchmesse in Frankfurt Menschen vor, die ganz in der Nähe wohnen und eigene Bücher schreiben und vertreiben. Heute haben wir Helmut für euch im Interview, der seine Begegnungen mit Kunden zu Papier brachte.
Hallo Helmut, stell dich doch mal vor.
Hallo, also bin Helmut Schmidt. Der Name dürfte ja einigen ein Begriff sein, aber ich war nicht der Bundeskanzler. Ich bin 1947 im November als Ältester von 4 Söhnen zur Welt gekommen. Ich hab in meiner Kindheit noch draußen gespielt, weil Handys oder Fernseher hatten wir ja noch nicht. Eigentlich hatten wir ja gar nichts, deshalb haben wir noch Bäume bestiegen und sind in den Feldern rumgestrolcht. Irgendwann hab ich dann meine Lehre zum Schlosser gemacht, war dann Schlossergeselle und hab danach die Meisterprüfung absolviert. Ich habe im elterlichen Betrieb gearbeitet, war immer vorne mit dabei und hatte daher auch viel Kundenkontakt.
Du bist also eigentlich Schlosser, wie kommt es, das wir dich jetzt in unserer Autoren-Serie vorstellen?
Das ist eigentlich ganz einfach. Im Kontakt mit den Kunden erlebt man vieles. Man erlebt Dinge, die man auch eigentlich gar nicht richtig beschreiben kann und meine Tante, die eine berühmte Mundartautorin war, Dr. Edith Braun, hat immer, wenn ich davon erzählt hab, gesagt, dass ich das aufschreiben soll. Als Handwerker hat man aber oft viel zu tun und nicht unbedingt die Zeit noch Bücher zu schreiben. Aber irgendwann hab ich mir gedacht, dass ich es doch aufschreiben sollte. Und dann hab ich erstmal so angefangen, die Geschichten ins Unreine zu schreiben. Anfangs noch stichwortartig, aber dann überlegt man, wie man Dinge formulieren könnte und irgendwann hab ich dann entschieden, dass ich richtig anfange. Gleich mit einem Manuskript, dass ich an Verlage geschickt habe, woraufhin mir sogar einer antwortete, der mein Buch drucken wollte. Dann musste ich es also auch fertig machen. Ich hab mir dann noch eine Illustratorin gesucht, der ich die einzelnen Geschichten geschickt hab und die dann Zeichnungen dazu anfertigte. So kam es, dass ich irgendwann mein eigenes Buch in der Hand hielt.
Und wie genau ist das Buch jetzt aufgebaut?
Also ich hab das jetzt so aufgebaut, dass ich Kontakte, die ich mit Kunden hatte, zu Papier brachte, gute, wie auch schlechte. So sind es einige Kurzgeschichten geworden, die ich aus den Begegnungen aufschreiben konnte. Wobei immer im Vordergrund steht, dass der Kunde eigentlich mein Arbeitgeber ist. Also Kunden sollte man nicht vernachlässigen, deshalb ziehe ich auch nicht über sien her, sondern schreibe einfach auf, was ich mit den Kunden erlebt habe, ganz ohne Wertung.
Hat sich auch schon ein Kunde wiedererkannt?
Ja, aber erst nachdem ich ihn darauf hingewiesen habe 🙂
Und wird es jetzt in Zukunft noch weitere Bücher von dir geben?
Da sich die erste Version von dem Buch so gut verkauft hat, haben wir hier schon die zweite Auflage. Die ist auch etwas verändert, weil der ursprüngliche Verlag Konkurs ging und ich daraufhin mein Originalmanuskript nicht mehr hatte und ein Großauftrag kam.
Aber ich habe auch in der Erlebnis-Reihe Begegnungen noch weitere Bücher in Planung. Als nächstes dürfte in einigen Wochen der Zufall fertig sein, in dem ich Geschichten erzähle, die mir passiert sind, bei denen sich der Leser dann selbst überlegen kann, ob das noch Zufall ist, oder ob uns nicht doch etwas oder jemand steuert. Danach kommen dann die Anwälte, das Buch ist auch schon angefangen. Dann kommen die Ärzte, weil ich da auch einiges in sämtlichen Kliniken Deutschlands erlebt habe. Die Bauträger habe ich auch noch im Visier und mal sehen, wem ich sonst noch so begegne.
Bezugsquelle: Helmut Schmidt, hs-helmut@web.de oder per Telefon 06851-9789710 Preis: 7,99€