Aufdringliche Insekten im Spätsommer: So halten Sie Wespen fern

Wespenstiche sind äußerst schmerzhaft und können bei einer Allergie sogar die Gesundheit gefährden. Es gibt so einige Hilfsmittel, um sich zu schützen. Ein Überblick über wirkungsvolle und tierfreundliche Methoden der Abwehr.

Anders als im Frühsommer fallen Wespen vorwiegend im Spätsommer und Herbst durch penetrante Anflugmanöver auf. Dass sie gerade in dieser Zeit besonders aufdringlich sind, liegt vor allem daran, dass die Baumblüte vorüber ist und keinen Nektar mehr bietet. Die Insekten suchen nun verstärkt nach anderen Energiequellen. Entsprechend begehrt sind zuckersüße Limonadengetränke, Eisbecher und Kuchen. Aber auch Grillteller üben auf die Tiere jetzt magische Anziehungskraft aus. Denn eiweißhaltige Lebensmittel wie Steaks oder Wurst stehen für die Fütterung der Larven im Nest ganz hoch im Kurs.

Das richtige Verhalten: Nicht herumfuchteln!

Das ständige Anfliegen ist natürlich äußerst lästig und birgt obendrein stets das Risiko gestochen zu werden. Wespen reagieren dabei umso angriffslustiger, je hysterischer ihr menschliches Gegenüber sich verhält. So fühlt sich das Tier unter anderem durch wildes Herumfuchteln schnell konkret an Leib und Leben bedroht. Langsame, ruhige Bewegungen hingegen entspannen die Situation. Die anfängliche Neugier der Wespe legt sich in der Regel recht bald und sie verschwindet wieder.

Die Wespe im Wohnbereich

Das Thema Insektenschutz wird heutzutage sehr großgeschrieben. Auch Wespen genießen einen rechtlichen Schutzstatus und dürfen nicht einfach ohne Grund getötet werden. Befindet sich ein Exemplar im Wohnbereich kann das Tier mit einem durchsichtigen Trinkbecher und einem Stück unterschiebbarer Pappe gefangen werden.

Auch sogenannte Lebendfänger mit Griff und Fang-Kästchen sind eine gute tierfreundliche Lösung, um das Tier lebendig und unversehrt zu entfernen. Es sollte jedoch unbedingt abgewartet werden, bis sich das Insekt beispielsweise an der Wand oder am Fenster niedergelassen hat. Dann kann das Kästchen aufgesetzt werden. Der Verschluss wird mittels Griffhebel einfach zugeschoben und der unerwünschte Eindringling kann bequem nach draußen transportiert und freigelassen werden.

Notfallset & Fliegengitter: Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei Allergikern

Für Personen, die stark allergisch auf Stiche reagieren, besteht eine enorm hohe Gesundheitsgefahr. In diesem Fall sind besondere Schutzmaßnahmen lebensnotwendig. Allergiker sollten in der wärmeren Jahreszeit zum Beispiel bei Ausflügen stets ein Erste-Hilfe-Notfallset mit sich führen, das vom Hausarzt verschrieben wird.

Überdenkenswert ist außerdem, das Zuhause speziell abzusichern. Eine gute Möglichkeit sind beispielsweise Fliegengitter für Fenster. Diese bestehen aus einem Gitterrahmen mit sehr engmaschiger Gaze, das einfach eingehängt wird. Mit einem Fliegengitter wird das Risiko von vornherein umgangen, dass Insekten überhaupt in den Innenbereich hereinkommen. Die Fenster können so in der Sommerzeit bedenkenlos geöffnet bleiben.

Bewährte Tipps für den Außenbereich

Es kursieren immer wieder diverse Ratschläge, die die gelbschwarzen Stechinsekten fernhalten sollen. So wird beispielsweise empfohlen, eine Schale mit Münzen oder eine mit Nelken gespickte Zitrone auf den Tisch zu stellen. Die Alltagspraxis zeigt jedoch: Hat eine Wespe erst einmal das begehrte Stück Torte auf dem Teller ins Visier genommen, wird sie sich durch derlei Hausmittel keineswegs abwimmeln lassen.

Besser ist es, gerade nicht benötigte Nahrungsmittel in verschließbaren Behältern unterzubringen. Trinkgläser mit süßen Limonaden können mit Untersetzern oder Bierdeckeln bedeckt werden. Kinder sollten im Freien grundsätzlich nur aus verschlossenen Bechern mit Trinkstutzen oder Strohhalm trinken.

Lässt sich eine Wespe trotz aller Vorkehrungen dennoch nicht vertreiben, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), sie mit ein paar Wasserspritzern aus der Sprühflasche in die Flucht zu schlagen.

Bei Grillpartys oder Kaffeetafeln im Freien wird außerdem oftmals die sogenannte Ablenkfütterung empfohlen: Abseits vom Tisch wird einfach eine Schale mit Obst aufgestellt, das auch gerne überreif sein kann. Diese Methode ist allerdings umstritten, manche Experten meinen, dass dieses attraktive Angebot die Tiere zwar erst einmal ablenken mag, aber im Endeffekt noch mehr von ihnen anlockt.  

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