Entwicklung im Saarland
Im aktuellen Monat wurden im Bezirk der Agentur für Arbeit Saarland insgesamt 35.904 Arbeitslose gezählt. Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen ist gegenüber dem Vormonat um 163 bzw. 0,5 Prozent angestiegen. Zum Vorjahr entwickelt sich der Arbeitsmarkt jedoch positiv – die Arbeitslosigkeit ging weiter zurück. Gegenüber August 2020 waren 5.846 bzw. rund 14 Prozent weniger Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 6,8 Prozent unddamit 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 1,0 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats.
„Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Monat leicht gestiegen, liegt allerdings deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Ein saisonaler Anstieg im Sommer ist ein alljährlich zu verzeichnender Trend und somit kein Grund zu Beunruhigung. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt kann weiter als stabil bezeichnet werden und bietet Chancen für Menschen, die Arbeit suchen“, erläutert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. „Die Unternehmen der Region melden wieder deutlich mehr offene Stellen und wollen nach den Betriebs- und Sommerferien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen. Für alle Arbeitnehmer/innen bieten sich vielfältige Möglichkeiten und Angebote zur Weiterbildung, um das persönliche Leistungsprofil zukunftsorientiert anpassen und weiterentwickeln zu können und damit den Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt gut begegnen zu können. Die Agentur für Arbeit Saarland berät zum Thema Weiterbildung auch Beschäftigte und
Arbeitgeber.“
Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich
Landkreis St. Wendel: 3,7 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 4,6 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 4,8 Prozent
Landkreis Saarlouis: 5,8 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 7,3 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 9,6 Prozent
Entwicklung im Landkreis St. Wendel
Im August waren im Landkreis St. Wendel 1.752 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 34 mehr als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 298 Arbeitslose weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 3,7 Prozent um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und um 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres.
Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Im August meldeten sich 199 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 41 mehr als im Juli und fünf weniger als im August 2020. Parallel dazu haben weniger Menschen eine neue Beschäftigung aufnehmen und ihre Arbeitslosigkeit dadurch beenden können. Im August haben 144 Personen eine neue Arbeitsstelle angetreten. Das waren 22 weniger als im Vormonat und ebenfalls 22 weniger als im Vorjahresmonat.
Im August ist es zu einem Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit gekommen. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 103. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um rund ein Fünftel erhöht. Sie lag jedoch fast ein Drittel unter dem Wert des Vorjahres. Im August waren 924 Männer und 828 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang zum Vormonat von 0,9 Prozent bei den Männern. Bei den Frauen war hingegen ein Anstieg von 5,3 Prozent zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit (Frauen: minus 10,7 Prozent, Männer: minus 17,7 Prozent). 722 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund elf Prozent verringert. Der Bestand an Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Juli etwas zurückgegangen (minus elf). Die Zahl derer, die bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, betrug im August 562. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch ein Anstieg um über ein Viertel festzustellen.
Blick auf die Rechtskreise
Beim Jobcenter im Landkreis St. Wendel waren mit 800 Arbeitslosen fünf weniger registriert als im Juli und 91 weniger als im Vorjahr. Bei der Agentur für Arbeit waren im August 952 Personen arbeitslos gemeldet, 39 mehr als im Vormonat und 207 weniger als vor einem Jahr.
Stellenmarkt
Jobsuchende haben in der Region derzeit gute Chancen auf eine Neuanstellung. In den vergangenen vier Wochen meldeten die Unternehmen im Landkreis St. Wendel 177 neue Stellen. Die meisten neuen Stellen wurden in der Zeitarbeit und im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Aber auch in anderen Branchen zog die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an, insbesondere im Handel, im Gastgewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Öffentlichen Dienst und im Baugewerbe. Seit Jahresbeginn wurden 1.309 offene Stellen gemeldet. Das war über ein Drittel mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen lag weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert (plus 45,5 Prozent). Im Bestand wurden 834 offene Arbeitsplatzangebote gezählt.
Kurzarbeit
Die Zahl der Unternehmen, die Kurzarbeit in Anspruch nehmen, geht in der Region deutlich zurück. Im Landkreis St. Wendel haben im August nur noch drei Unternehmen für elf Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt. Die angezeigte Kurzarbeit stellt lediglich eine Bedarfsmeldung der Betriebe dar. Wie viele Unternehmen und Beschäftigte sich tatsächlich in Kurzarbeit befanden, kann erst nach einer Wartezeit gesichert ausgewertet werden. Für den Monat Februar liegen nun die endgültigen statistischen Daten vor. So waren in diesem Monat 373 Unternehmen und 2.058 Menschen in Kurzarbeit. Um möglichs zeitnah Zahlenmaterial zur Verfügung stellen zu können, werden Hochrechnungen zur Inanspruchnahme der Kurzarbeit auf Basis vorläufiger Daten vorgenommen. Laut Hochrechnung haben im März 291 Unternehmen für 1.681 Beschäftigte Kurzarbeit umgesetzt.
Ausbildungsmarkt
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit zählte im Landkreis St. Wendel seit Oktober 471 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 18 bzw. 3,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden 574 Berufsausbildungsstellen gemeldet und damit 47 bzw. 8,9 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Aktuell sind noch 68 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem stehen 182 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.
„Zurzeit gibt es noch viele offene Ausbildungsstellen. Wer bisher noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat und sich beraten lassen möchte, sollte die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Saarland unter der Telefonnummer 0800 4 5555 00 oder per E-Mail unter saarland.berufsberatung@arbeitsagentur.de schnellstmöglich kontaktieren. Ab sofort sind die Berufsberater/innen auch wieder persönlich an den Schulen und führen dort neben Berufsorientierung auch individuelle Beratungen durch“, so Madeleine Seidel.
Bei den derzeit noch offenen Stellen sind sehr viele interessante Ausbildungsberufe dabei. Die meisten offenen Ausbildungsstellen gibt es derzeit noch in den Berufen Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizung-/Klimatechnik, Bankkaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Elektroniker/in Energie-/Gebäudetechnik, Kfz-Mechatroniker/in PKW-Technik, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Fleischerei, Restaurantfachmann/-frau und Medizinische/r Fachangestellte/r.