Entwicklung im Saarland
Die anhaltend gute Herbstbelebung hat auch im aktuellen Monat zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im Saarland geführt. Insgesamt waren im November 32.471 Personen arbeitslos gemeldet, 1.101 weniger als im Oktober. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen lag deutlich unter dem Wert des Vorjahres (minus 5.266 bzw. 14,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – ging im November um 0,2 Prozentpunkte zurück und lag bei 6,1 Prozent. Im Vorjahresmonat hatte sie noch 7,1 Prozent betragen.
„Mit dem aktuellen Rückgang der Arbeitslosenzahl entwickelt sich der Arbeitsmarkt im Saarland weiterhin positiv. Der Bestand an Arbeitslosen hat im Verlauf dieses Jahres so stark abgenommen, dass er mittlerweile unter dem durchschnittlichen Novemberniveau in den Jahren vor der Corona-Krise liegt. Die Arbeitslosigkeit in der Personengruppe der unter 25-Jährigen hat inzwischen den niedrigsten Wert der letzten sechs Jahre erreicht. Angesichts des Fachkräftemangels sind Unternehmen darauf bedacht, ihr Personal zu halten. Das wurde im aktuellen Monat beim Zugang aus Erwerbstätigkeit deutlich – dieser zeigte den geringsten November-Wert der vergangenen sechs Jahre,“ erläutert Madeleine Seidel, Chefin der Agentur für Arbeit Saarland. „Die Zahl der gemeldeten Stellen liegt auf dem höchsten Stand seit 2015. Neue Fachkräfte zu finden, ist oft nicht einfach, da die Anforderungen der Unternehmen meist nicht direkt erfüllt werden können. Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, sowohl Betriebe als auch Arbeitsuchende und Beschäftigte in Bezug auf Qualifizierungsangebote zu informieren. Diese Angebote gelten gleichermaßen für Arbeitsuchende oder Menschen, die ihren bisherigen Arbeitsplatz verloren haben wie auch für Beschäftigte und Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten weiterbilden wollen. Weiterbildung ist das wichtigste Instrument, um den sich wandelnden Anforderungen, die Digitalisierung und Transformation am Arbeitsmarkt in vielen Branchen mit sich bringen, erfolgreich zu begegnen.“
Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich
Landkreis St. Wendel: 3,2 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 4,1 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 4,4 Prozent
Landkreis Saarlouis: 5,3 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 6,5 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 8,7 Prozent
Entwicklung im Landkreis St. Wendel
Im November waren im Landkreis St. Wendel 1.535 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 58 weniger als im Oktober. Gegenüber November 2020 verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 265 oder 14,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im November 3,2 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 3,3 Prozent und vor einem Jahr bei 3,7 Prozent. Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung. Im November mel- deten sich 127 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das waren 26 weniger als im Oktober und 48 weniger als im Vorjahresmonat. 134 Personen haben eine neue Stelle angetreten und konnten ihre Arbeitslosigkeit dadurch wieder beenden, elf weniger als im Vormonat und 37 weniger als vor einem Jahr.
Im November waren 832 Männer und 703 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang zum Vormonat von 2,2 Prozent bei den Männern und 5,3 Prozent bei den Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Männer und Frauen nahezu gleichermaßen von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren (Männer: minus 15,0 Prozent, Frauen: minus 14,4 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 70. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 4,5 Prozent erhöht, gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent reduziert. 659 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl ist gegenüber dem Vormonat um 4,4 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr fiel der Rückgang deutlicher aus (minus 14,3 Prozent). Die Zahl derer, die schon länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, betrug im November 535. Gegenüber dem Vormonat ist ein leichter Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit festzustellen (minus 4,6 Prozent), gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch ein Anstieg (plus 8,1 Prozent).
Blick auf die Rechtskreise
In den beiden Rechtskreisen ist die Arbeitslosigkeit gesunken. In der Arbeitslosenversicherung, die in der Zuständigkeit der Agentur für Arbeit Saarland liegt, waren im November 781 Personen arbeitslos gemeldet, 46 weniger als im Vormonat und 175 weniger als vor einem Jahr. Die entspricht einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Grundsicherung, für die das Jobcenter im Landkreis St. Wendel zuständig ist, waren 754 Arbeitslose registriert, zwölf weniger als im Oktober und 90 weniger als im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von über einem Zehntel binnen Jahresfrist.
Stellenmarkt
Die Nachfrage nach Personal ist im November weiter angestiegen, Jobsuchende haben in der Region derzeit gute Chancen auf eine Neuanstellung. In den vergangenen vier Wochen meldeten die Unternehmen im Landkreis St. Wendel 153 neue Stellen. Das waren 40 mehr als im Vormonat. Die meisten neuen Stellen wurden in der Zeitarbeit und im Handel gemeldet. Aber auch in anderen Branchen gab es eine hohe Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, insbesondere im Gastgewerbe, im Gesundheitswesen, im Öffentlichen Dienst, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe und im Finanz- und Versicherungsdienstleistungsbereich. Seit Jahresbeginn wurden 1.750 offene Stellen gemeldet. Das war fast ein Viertel mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Stellenbestand lag weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert. Im aktuellen Monat wurden 843 offene Arbeitsplatzangebote gezählt, das waren 238 mehr als im November 2020.
Kurzarbeit
Der Agentur für Arbeit Saarland liegen inzwischen Daten über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit bis einschließlich Juni vor. Im Mai haben im Landkreis St. Wendel 247 Betriebe und 1.386 Personen tatsächlich kurzgearbeitet. Um möglichst zeitnah Zahlenmaterial zur Verfügung stellen zu können, werden Hochrechnungen zur Inanspruchnahme der Kurzarbeit auf Basis vorläufiger Daten vorgenommen. Laut Hochrechnung haben im Juni 176 Unternehmen für 811 Beschäftigte Kurzarbeit umgesetzt.