Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Dynamik. Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung. Im aktuellen Monat meldeten sich 120 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 5 weniger als im Vormonat und 8 mehr als im Vorjahresmonat. Parallel dazu konnten 98 Menschen eine neue Beschäftigung aufnehmen und ihre Arbeitslosigkeit dadurch wieder beenden. Das waren 10 weniger als im Mai und 17 weniger als im Juni des Vorjahres.
Im Juni waren im Landkreis St. Wendel 1.858 Menschen arbeitslos gemeldet, 4 mehr als im Mai. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen lag über dem Vorjahreswert (plus 252 bzw. 15,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug 4,0 Prozent. Vor einem Monat lag sie ebenfalls bei 4,0 Prozent und vor einem Jahr bei 3,4 Prozent.
Unter den insgesamt 1.858 Arbeitslosen befanden sich 976 Männer, 882 Frauen, 57 Jüngere unter 25 Jahren, 762 Ältere ab 50 Jahren sowie 560 Langzeitarbeitslose. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 15,1 Prozent, bei den Frauen um 16,4 Prozent angestiegen. Bei der Altersgruppe 50plus gab es einen Anstieg um 14,9 Prozent. Auch die Zahl der Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind, stieg im Vergleich zum Vorjahr (plus 16,4 Prozent). Einzig bei der Personengruppe der unter 25-Jährigen war im Vergleich zu Juni 2022 ein Rückgang der Arbeitslosigkeit festzustellen (minus 21,9 Prozent).
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (30. Juni) kommentiert heute die von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen: .„Der fehlende konjunkturelle Rückenwind hinterlässt zunehmend seine Spuren auf dem Saar-Arbeitsmarkt. Weder der Abbau der Arbeitslosigkeit noch der Beschäftigungsaufbau kommen derzeit signifikant voran. Angesichts der schwachen Investitions- und Konsumneigung fehlen den Unternehmen die Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung. Insbesondere das hohe Maß an Unsicherheit im inflationären Umfeld und drohende Belastungen infolge zunehmender Regulatorik drücken auf die Einstellungsbereitschaft der Betriebe. Umso drängender ist daher, dass die Bundesregierung zügig und entschlossen für mehr Planungssicherheit und spürbare Kostenentlastungen sorgt. Mehr denn je braucht es jetzt eine angebotsorientierte Politik, die die Liquidität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nachhaltig verbessert und damit Investitionen und Neueinstellungen über den Ersatzbedarf hinaus anregt. Hiervon würde auch und gerade der saarländische Mittelstand profitieren.“
Quelle: Bundesagentur für Arbeit und IHK