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Alles, was du über die Talsperre Nonnweiler wissen musst

Die Talsperre Nonnweiler, die teilweise auch Primstalsperre genannt wird, ist eine der größten und zugleich auch eine der höchsten Talsperren der Bundesrepublik Deutschland. Zudem ist sie, noch vor Bostalsee und Stausee Losheim, der größte Trinkwasserspeicher im Saarland.

Wo liegt die Talsperre Nonnweiler?

Die Talsperre Nonnweiler befindet sich im „Primstal“ im nördlichen Saarland und ist Teil der Gemeinde Nonnweiler, die sich im Landkreis St. Wendel befindet. Sie liegt eingebettet in die Landschaft des Hochwaldes und ist teil des Naturparks Saar-Hunsrück.

Wie komme ich zur Talsperre?

Nach Nonnweiler und somit auch zur Talsperre gelangst du über die Autobahn A1. Wenn du aus Richtung Saarbrücken kommst, nimm die Abfahrt Otzenhausen und folge der Beschilderung bis zum Parkplatz. Von dort aus erreichst du in etwa 400 Metern den Staudamm. Wenn du aus Richtung Trier kommst, nimm die Abfahrt Nonnweiler/Bierfeld. Auch hier kannst du der Beschilderung bis zum Talsperren-Parkplatz folgen. Falls du mit dem ÖPNV anreist, kannst du den Bus mit der Linie R200 nehmen, der zwischen dem Bahnhof Türkismühle und Trier verkehrt. Die Haltestelle, an der du aussteigen musst, ist „Am Hammerberg“ in Nonnweiler.

Wie groß ist die Talsperre?

Die Talsperre hat ein Fassungsvermögen von ca. 20 Mio. m³ und  bei Vollstau eine Oberfläche von ca. 1 km². Mit dieser Größe könnte der jährliche Trinkwasserbedarf der Städte Saarbrücken und Trier gedeckt werden.

Seit wann gibt es die Talsperre Nonnweiler?

Bereits seit den 50er Jahren gab es Überlegungen zum Bau der Talsperre, da die Voraussetzungen gut waren, das überschüssige Wasser der Prims für die Wasserwirtschaft (insbesondere Trinkwasserversorgung) zu nutzen. Im 41 km² großen Einzugsgebiet fallen die höchsten Niederschläge. Mit den Bauarbeiten begonnen wurde endgültig im Jahre 1973/74.

1981 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und im Folgejahr war der erste Vollstau in der Talsperre.

Wer ist für die Talsperre Nonnweiler verantwortlich?

Verantwortlich für die Verwaltung und Betriebsführung der Talsperre ist der Talsperrenverband Nonnweiler (TVN), der eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist und je zur Hälfte vom Saarland sowie vom Landkreis St. Wendel getragen wird. Das Saarland ist dabei vollständig Kostenträger und bestimmt einen Verbandvorsteher, während der Landkreis einen Stellvertreter beruft.
Aufsichtsorgan ist die Verbandsversammlung, der sechs Vertreter des Saarlandes und drei Vertreter des Landkreises St. Wendel angehören. Sie beschließt über Einnahmen und Ausgaben des Verbandes sowie über die von diesem wahrzunehmenden Aufgaben.

Aktuell sind beim Verband drei Handwerksmeister beschäftigt, die für die Betreuung und Überwachung der gesamten Talsperrenanlage sowie der Betriebswasserleitung Nonnweiler-Gronig zuständig sind. Der Verband hat mit der Betriebsführung die WVW Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel GmbH beauftragt. Sie umfasst sowohl die technische Betreuung, als auch die kaufmännische Geschäftsbesorgung.

Welche Aufgaben hat die Talsperre Nonnweiler?

Die wahrscheinlich wichtigste Aufgabe der Talsperre in Nonnweiler ist die Trinkwasserversorgung. Hierfür stehen insgesamt 7 Mio. m³ zur Verfügung., wovon die Verbandsgemeinde Hermeskeil rund 1 Mio. m³ bezieht. Lieferverträge bestehen zudem mit dem Wasserzweckverband im Landkreis Birkenfeld zur Versorgung der Verbandsgemeinde Birkenfeld mit 1 Mio. und den Stadtwerken Idar-Oberstein mit 2,5 Mio. m³. Des weiteren wurde ein Vertrag über die Lieferung von 3,1 Mio. m³ Wassermit der Talsperren- und Grundwasser-Aufbereitungs- und Vertriebsgesellschaft mbH (TNA) zur Versorgung der beiden Landkreise St. Wendel und Neunkirchen geschlossen.

Eine ausreichende Kühlwasserzufuhr ist für Kraftwerke wichtig, weshalb auch dies eine Aufgabe der Talsperre ist. Dabei stehen insgesamt 9 Mio. m³ zur Verfügung. Alleine etwa 6 Mio. m³ Wasser aus dem Stausee in Nonnweiler dienen jährlich der Kühlung des Kohlekraftwerks in Bexbach. Rund 1 Mio. m³ werden für das Kraftwerk in Fenne vorgehalten, weitere 2 Mio. m³ sind für sonstige Kraftwerke.

Bis zu 4 Mio. m³ Wasser stehen der Niedrigwasseranreicherung und dem Hochwasserschutz zur Verfügung.

Auch wird die Kraft des Wassers im Stausee zur Energieerzeugung genutzt. In drei Turbinen wird hierbei Strom erzeugt. Im Auslaufgebäude Nonnweiler, wo das Wasser den See in die Prims verlässt, steht die Turbine Nonnweiler – eine Francis-Spiral-Turbine mit einer Fallhöhe von 60 Metern und einer Leistung von 300 Kilowatt. Daneben gibt es zudem noch eine Turbine in Primstal sowie in Gronig. Dabei erzeugen die Turbinen zusammen den Strom für etwa 700 Haushalte und decken gleichzeitig ihren Eigenbedarf.

Die Naherholung ist eine weitere, wichtige Aufgabe für die Talsperre Nonnweiler. Rund 40000 Touristen jährlich, aber auch Ruhe- und Erholungssuchende aus der Umgebung kommen dabei auf ihre Kosten.

Was gibt es bei der Talsperre Nonnweiler zu erleben?

Rund um den Stausee ist die Kunst ein Element, dass dir öfter begegnen wird. So wurde der saarländische Künstler Paul Schneider mit der Gestaltung der Dammkrone beauftragt. Im Übergang zwischen Zufahrt und Dammkrone markiert ein von Schneider entworfeness Bodenpflaster den Aufstellungsort seiner Komposition einer Skulptur. Dabei läuft eine Linie mit dem Schriftzug „Hunnenring“ über die Granitsteine hinweg und zeigt zur gleichnamigen historischen Stätte.

Auch Wanderer, Spaziergänger oder Fahrradfahrer kommen auf dem 12,8km langen Rundweg nicht zu kurz: Ein großzügig gestaltetes Wegenetz mit Rast- und Ruheplätzen lädt zum Verweilen ein. Ein besonderes Highlight dabei ist der Planetenlehrweg entlang des Rundweges. Er startet dabei an der Sonne auf der Dammkrone und führt zu neun Planeten,  die im Maßstab 1:1 Milliarde erstellt wurden. Texttafeln unterwegs erläutern und erklären dabei die einzelnen Stationen.

Der keltische Ringwall, der im Volksmund als „Hunnenring“ bekannt ist, befindet sich zudem ebenso in unmittelbarer Nähe zur Talsperre. Über einen 2km langen Wanderweg gelangt man direkt zur Anlage, die archäologisch erschlossen wurde. Noch bis heute zählt sie als eine der bedeutendsten keltischen Befestigungen Westeuropas.

Ringwall Otzenhausen
Blick vom Ringwall Otzenhausen auf die Talsperre Nonnweiler

Nur etwa 3,5km entfernt von der Talsperre und fußläufig erreichbar findest du den Züscher Hammer, ein Zeitzeugnis der vorindustriellen Geschichte der Region. Zu Beginn des 17.Jh. entstand in Züsch das größte Eisenwerk der Region Hunsrück. 2001 wurde das Hammerwerk rekonstruiert und Anfang 2001 in Betrieb genommen. Seitdem vermittelt es mit den Mauerresten einer ehemaligen Lagerhalle und dem Gedenkkreuz für die erste Kirche der Schmelze einen realen Eindruck des Leben der Menschen, die früher rund um den heutigen Stausee gearbeitet haben.

Von April bis Oktober hat der „Kiosk am See“ zudem von 11-18 Uhr geöffnet und lädt die Besucher zu einem kleinen Imbiss ein.

Darf man in der Talsperre Nonnweiler schwimmen oder Boot fahren?

Nein. In der Talsperre Nonnweiler ist Schwimmen sowie jeglicher anderer Wassersport aufgrund der Nutzung als Trinkwasserreservoir untersagt.

Auch Angeln ist in der Talsperre Nonnweiler untersagt.

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