Auch hinter der Maske zeigt das Cusanus-Gymnasium St. Wendel sein soziales Gesicht. Denn obwohl der Spendenlauf pandemiebedingt im letzten Schuljahr nicht gemeinsam im Sportzentrum durchgeführt werden konnte, sammelte die Schulgemeinschaft 13.300 € Spenden für das Sonnenkinderprojekt Namibia e.V.. Ursprünglich 3000 € wollte man dem gemeinnützigen Verein übergeben, um das Gebäude der Costal High-School in Swakopmund zu renovieren.
Herausgefordert von ihrem Lehrer Martin Kohl-Fries, der in den Herbstferien die Marathonstrecke von 42,195 km zu Fuß zurücklegte und dabei vom Lehrerkollegium gesponsert wurde, machten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler auf die Socken und ließen sich ihrerseits ihre Mühen zugunsten der guten Sache bezahlen. Dabei war es keineswegs sicher, ob die im Rahmen der Aktion „Schlag den Kohl-Fries“ anvisierte Summe tatsächlich zusammenkommen würde. Denn anders als in den Jahren zuvor fiel für den Spendenlauf kein Unterricht aus, vielmehr liefen oder wanderten die Beteiligten aufgrund der Corona-Maßnahmen zumeist alleine in ihrer Freizeit. „Ich war wirklich sehr gespannt, wie hoch die Summe am Ende werden würde und gebe mich ausnahmsweise gerne geschlagen“, freut sich der Herausforderer, dessen Laufleistung von insgesamt 27 Personen überboten wurde. „Insgesamt legte die Schulgemeinschaft in den Herbstferien 3887,44 km zurück. Dabei hat unser Kollegium auf 108,19 km die Summe von 1040,10 € erlaufen, über 12.000 € kamen von den Schülerinnen und Schülern“, bilanziert der stellvertretende Schulleiter Holger Büch. „Neben der Realisierung von Patenschaften hat unsere Arbeitsgemeinschaft Misheni Moyo in der Vergangenheit immer wieder Spendengelder akquiriert, um sie dem Verein Sonnenkinder zukommen zu lassen. Denn nicht nur die Kinder in dem afrikanischen Land brauchen unsere Unterstützung, auch die Infrastruktur vor Ort ist häufig in einem desolaten Zustand“, erklärt Büch, der in engem Kontakt mit Arthur Rohlfing, dem ersten Vorsitzenden des Sonnenkinderprojektes Namibia e.V. steht.
Eine gute Bildung der Jugend ist einer der Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft. Die Coastal High-School wird laut ihrem Schulleiter Calvin Martin ausschließlich von Kindern aus dem Armenviertel von Swakopmund besucht. Ihnen soll durch den Umbau des Schulgebäudes zu einem Ausbildungszentrum für Tourismus und Gaststättengewerbe der Weg ins Berufsleben geebnet werden. „Die Bauarbeiten haben bereits begonnen“, erklärt Rohlfing. „Drei Schlafzimmer, eine Küche, eine Lounge und Büroräume werden schon bald für die Ausbildung zur Verfügung stehen. Neben dem neuen Ausbildungszentrum für Tourismus werden auch noch Ausbildungen im KFZ- und Maurerhandwerk, in der Elektrotechnik, der Holzverarbeitung und der Krankenpflege angeboten.“
Fotos dokumentieren den Fortschritt der Arbeiten und machen deutlich, „dass wir bei der Unterstützung des Sonnenkinderprojektes immer genau wissen, was mit dem Geld, das nach Namibia geht, passiert“, versichert Büch. Für die Schulgemeinschaft und insbesondere für die AG Misheni Moyo ist dies wichtig, zeigen die Bilder doch, dass die Mitglieder ihr Motto treffend gewählt haben: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ In Bezug auf den Spendenlauf darf man das afrikanische Sprichwort durchaus wörtlich nehmen.