Im St. Wendeler Land entscheiden sich jedes viele Menschen anderer Nationalitäten, die teilweise schon seit vielen Jahren, teilweise aber auch erst seit kurzer Zeit in unserem Landkreis beheimatet sind, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen.
Um diese „bewusste und weitreichende Entscheidung“ zu würdigen und zu feiern, lädt der Landrat zweimal im Jahr zu einer offiziellen Einbürgerungsfeier in den Historischen Sitzungssaal des Landratsamtes St. Wendel. So fand am vergangenen Donnerstag die zweite Einbürgerungsfeier des Jahres statt, zu der 16 „Neubürger“, die zwischen Juli und Ende November bereits ihre Einbürgerungsurkunde erhalten haben, eingeladen waren. Von diesen 16 haben sich elf dazu entschieden, die doppelte Staatsbürgerschaft anzunehmen.
Landrat Udo Recktenwald betonte, dass diese Menschen damit ein Statement setzen und das Miteinander in unserer pluralistischen Gesellschaft aktiv fördern. Er freue sich außerdem, dass es im Landkreis immer wieder aufs Neue gelinge, so vielen Menschen ein „zu Hause-Gefühl“ zu vermitteln.
Dabei nahm er auch Bezug auf die vielen Flüchtlinge, die im St. Wendeler Land aufgenommen worden sind und innerhalb der Gesellschaft gut integriert sind, was sich vor allem in den lokalen Vereinsstrukturen sowie Schulen und Kitas zeige.
Von 2100 Asylbewerbern sei jedoch bereits gut ein Drittel wieder weggezogen, die meisten in den Ballungsraum Saarbrücken oder nach Nordrhein-Westfalen. Einige von ihnen, die hier verblieben sind, wollen jedoch auch gerne wieder in ihre Länder zurück, sobald die Konflikte dort gelöst wurden.
Recktenwald unterstrich jedoch nochmals den hohen Stellenwert der Willkommenskultur im Landkreis und dass Menschen anderer Nationalitäten hier jederzeit herzlich Willkommen seien. Schließlich stellen diese Menschen eine große Bereicherung und eine Chance für unsere Gesellschaft dar.
Die 16 Personen, deren Einbürgerung am Donnerstag gefeiert wurde, stammen aus neun Nationen, darunter Serbien, die Türkei, Thailand, die Philippinen, Brasilien, Kuba, Polen, der Kosovo und Äthiopien. Besonders freute es Herrn Recktenwald, dass darunter nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder waren. Auch das trage zur Vielfalt der Menschen im Landkreis bei und helfe, aktiv der demografischen Entwicklung entgegenzusteuern. In den vergangenen Jahren sei das St. Wendeler Land offener, vielfältiger und bunter geworden, worin Recktenwald eine sehr positive Entwicklung sieht. Unser Landkreis sei in vielem ein Vorreiter, was nicht zuletzt zur Attraktivität der Region beitrage.
Aufgrund der vorbildlichen Integrationsarbeit, erklärte der Landrat, sei er am 2. Dezember als Vertreter von einem von 18 Landkreisen zur Integrationskonferenz des Deutschen Landkreistages und des Bundesinnenministeriums nach Berlin eingeladen. Da der Landkreis St. Wendel als einer von 18 Landkreisen deutschlandweit zu den „Best-Practice“ Beispielregionen für Flüchtlingsintegration zähle, worüber er sich besonders freue, da es sich dabei um ein sehr wichtiges Thema handele und die Willkommenskultur auch ihm persönlich ein wichtiges Anliegen sei.
Den 16 Neubürgern überreichte Recktenwald als kleine Aufmerksamkeit eine Tragetasche gefüllt mit vielen verschiedenen Sachen aus dem St. Wendeler Land, die Kinder bekamen einen Rucksack.
Nach dem offiziellen Teil unterhielt der Landrat sich bei Getränken und Häppchen noch interessiert und angeregt mit jedem einzelnen Neubürger. Diese beteuerten allesamt, dass sie sich im St. Wendeler Land zu Hause fühlen.