Die letzte WFG-Wirtschaftskolumne des Jahres 2021 befasst sich mit 24 interessanten Geschichten rund um Unternehmen, die wahrscheinlich alle von uns kennen. Das gesamte WFG-Team wünscht den Leserinnen und Lesern von wndn.de ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das Neue Jahr 2022!
- Den Start machen wir in Skandinavien: Vor fünfzehn bis zwanzig Jahren verbanden viele Menschen mobile Endgeräte bzw. Handys mit dem finnischen Telekommunikationskonzern Nokia. Auch heute ist das Unternehmen mit über 20 Milliarden Euro Umsatz weiterhin eine wirtschaftliche Instanz, wenn auch mit anderen Schwerpunkten.
Spannend an Nokia ist die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens: Zu Beginn verdiente Nokia sein Geld mit Gummistiefeln, Papierherstellung und Forstwirtschaft. Heute ist es unter anderem auch der Bereich der Netzwerk- und Sicherheitstechnologie. - Heute hat sich die Marktmacht der Telekommunikationsbranche ein Stück weit weg von Europa mehr in Richtung Westen, aber auch entscheidend in den Fernen Osten verlagert. Hier ist der südkoreanische Samsung-Konzern einer der weltweiten Marktführer. Das südkoreanische Unternehmen zeichnet sich ebenfalls durch ein hohes Maß an Flexibilität aus:
Das verbundene Unternehmen Samsung Engineering & Construction war maßgeblich am Bau des Burj Khalifa beteiligt.
- Genauso revolutionär wie sich die Telekommunikationsbranche entwickelte, so war es auch im Bereich der Zahlungsabwicklungen. Bei vielen Onlinehändlern ist PayPal nicht mehr wegzudenken.
Das Unternehmen verfügt inzwischen über 400 Millionen Accounts und verzeichnet einen Gewinn von über einer Milliarde US-Dollar. Doch vom Erfolg des Unternehmens war zu Beginn nicht jeder wirklich überzeugt: Im Jahr 1999 wurde PayPal zu einer der schlechtesten Geschäftsideen des Jahres gewählt.
Weiterer Funfact: Der heute eher für Tesla bekannte Unternehmer Elon Musk war auch einer der Mitgründer von PayPal. - Machen wir weiter mit dem Thema wirtschaftliche Disruption („strukturelle Unterbrechung, Veränderung“):
Was früher die Videothek war, sind heute Streaming-Dienstleister wie zum Beispiel Netflix. Es hält sich wacker das Gerücht, dass eine Strafe in Höhe 40 US-Dollar zur Entwicklung des Streaming-Anbieters Netflix führte. Der wütende Mitgründer Reed Hastings ärgerte sich sehr über die Rückgabegebühr und sagte, dass ein Abo viel einfacher wäre. In der Folge entwickelte er auf Basis digitaltechnologischer Standards das amerikanische Medienunternehmen. - Bleiben wir in Amerika und werfen den Blick auf ein traditionsreiches Unternehmen: Coca-Cola.
Der Konzern ist 135 Jahre alt und dafür bekannt, dem Weihnachtsmann ein Gesicht gegeben zu haben. Von außergewöhnlicher Bedeutung ist der gemessene Bekanntheitsgrad des Unternehmens: Beim Best Brand Award 2017 erreichte Coca-Cola einen Bekanntheitsgrad von nahezu hundert Prozent. Damit ist Coca-Cola eine der berühmtesten Marken der Welt. - Gehen wir zu dem anderen schwarzen Getränk über, dem guten alten Kaffee. In den USA landet man hier gedanklich schnell beim Franchise-Unternehmen Starbucks.
Quizfrage: Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass bei Starbucks nahezu alle Tische rund sind? Der Grund dafür liegt darin, dass sich der Kunde an einem runden Tisch weniger einsam fühlt und er sich somit auch gerne allein im Starbucks aufhält. - Kommen wir von Tischen direkt zu Möbeln und dort wiederum zu Betten. In all diesen Bereichen ist IKEA eine wahre Institution und das nicht ohne Grund: Durchschnittlich jedes zehnte Kind wurde in einem IKEA-Bett gezeugt. Für den Wahrheitsgehalt dieser Information wird keine Garantie übernommen.
- Walt Disney ist ein Gründer, dem wohl jeder ein hohes Maß an Kreativität zusprechen würde. Doch bevor sein Medien-Imperium rund um Micky Maus, Donald Duck, König der Löwen und vieles mehr entstand, wurde Walt Disney von einer Zeitung gefeuert. Die Begründung: Ihm fehlte das nötige Maß an Kreativität.
- Nike ist heute der größte Sporthersteller der Welt. Das Unternehmen erkannte früh, dass beim Firmenlogo manchmal weniger mehr sein kann, nicht nur im Design sondern auch beim Preis. Der heute weltweit bekannte Nike-Haken
wurden von einer Studentin namens Carolyn Davidson entworfen. Sie bekam dafür 35 US-Dollar – Heute ist Nike über 42 Milliarden US-Dollar wert. - Beim Sporthersteller Nike ist man nicht weit von adidas entfernt, dem zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt.
Eine erste spannende Info ist, dass adidas und Puma ursprünglich dasselbe Unternehmen waren. Als später eine Rivalität zwischen den beiden Brüdern Adolf und Rudolph Dassler ausbrach, spaltete sich das Unternehmen auf und es entstand neben adidas auch noch der Sportartikelhersteller Puma.
Weiterer Fakt: Die einprägsamen drei Streifen von adidas waren ursprünglich kein optisches, sondern ein stützendes Element. Die Lederstreifen an den Seiten sollten dem Schuhwerk zusätzliche Stabilität bieten. - Bewegen wir uns von Herzogenaurach in den Süden Kaliforniens hin zum weltbekannten Mythos des Silicon Valleys.
Dahinter verbirgt sich ein Cluster bzw. eine Ansammlung von hochrangigen Hightech-Firmen. Das erste Unternehmen, das sich im Hotspot für innovative Unternehmen niederlies, war Hewlett & Packard (HP). - Bei Thema Elektronik ist die japanische Firma Sony sicherlich auch ein Begriff. Unter anderen Umständen würde die Firma aber nicht Sony, sondern Totsuken heißen. Der Elektronikkonzern wurde allerdings nicht so genannt, weil Totsuken nach dem Empfinden der Entscheider zu schwer auszusprechen wäre.
- Im Dezember 1971 und damit genau vor 50 Jahren wurde die erste McDonalds Filiale in Deutschland eröffnet.
Mit nahezu 40.000 Filialen weltweit ist die US-amerikanische Fastfoodkette vor allem für Burger wie den BigMac, Cheese- oder Chickenburger bekannt. Das erste Produkt von McDonalds war allerdings kein Hamburger, sondern tatsächlich ein Hot-Dog.
- In den 40er Jahren führten die beiden Brüder Karl und Theo Albrecht eine nachhaltige Veränderung im Lebensmittelhandel herbei. Sie übernahmen den väterlichen Betrieb und legten damit den Grundstein für den späteren Lebensmitteldiscounter ALDI.
Dieser war ursprünglich ein einzelnes, großes Unternehmen – bis 1961. Dann folgte die organisatorische Trennung in ALDI Nord und ALDI Süd. Über den Grund der Trennung wird bis heute nur spekuliert. Eine Theorie besagt, dass einer der beiden Brüder keine Zigaretten im Sortiment haben wollte.
Eine andere Theorie bezieht sich auf den Führungsstil, der sich zwischen den beiden angeblich zu stark unterschied. Die geografische Trennung zwischen ALDI Nord und ALDI Süd orientiert sich sehr stark an der Autobahn 45. Diese verläuft von Dortmund nach Aschaffenburg – der sogenannte ALDI Äquator. - Facebook ist bis heute die meistgenutzte Social-Media-Plattform der Welt. Prägnant für Facebook ist das blaue Firmenlogo mit dem kleinen „f“ in der Mitte. Die Farbgebung des Logos beschränkte sich auf Blautöne, da Mark Zuckerberg unter einer Rot-Grün-Schwäche leidet. Für ihn war die Logofarbe Blau am einfachsten.
- Seit 2012 gehört auch Instagram zur konzerneigenen Facebook-Familie. Vor fast genau zehn Jahren blätterte das Unternehmen von Mark Zuckerberg eine Milliarde Euro für Instagram hin. Was damals als gewagter Deal mit einer utopischen Summe erschien, hat sich heute als enorm kluger Schachzug erwiesen. Instagram wird mit ca. 100 Milliarden US-Dollar bewertet und hat inzwischen weltweit über eine Milliarde Nutzer.
- Microsoft kennt heute jeder fast so gut wie YouTube. Zwar ist YouTube heute integraler Bestandteil des Google-Universums, doch die Geschichte hätte ganz anders laufen können. Microsoft hätte YouTube sogar zu einem Preis kaufen können, der nur halb so hoch war wie der Preis, den Google später zahlte. Microsoft begründet den nicht stattgefundenen Kauf damit, dass sie gerne selbst die eigene Plattform SoapBox aufbauen wollten. Der Rest ist dann wohl Geschichte.
- Beim Thema gutangelegtes Geld kennt sich eine waschechte Investmentlegende sehr gut aus. Die Rede ist von Warren Buffett, dem Gründer von Berkshire Hathaway.
Seine Holdinggesellschaft zählt zu den größten Unternehmen der USA und investiert in viele Unternehmen. Das jahrzehntelange Wissen vom Berkshire Hathaway-CEO Warren Buffett scheint dabei von großem Interesse zu sein.
Vermögende Personen können einmal pro Jahr ein Mittagessen mit dem Gründer von Berkshire Hathaway ersteigern.
Der Preis für das Mittagessen reichte in der Vergangenheit sogar bis zu 4,6 Millionen US-Dollar. - Bleiben wir bei einprägsamen Unternehmerpersönlichkeiten und schauen uns die Familie hinter Standard Oil Company an. nämlich die Rockefellers. John Davison Rockefeller gründete das Erdöl-Imperium, das später in den Ölkonzern
ExxonMobil überging. John D. Rockefeller war im Übrigen der erste US-Dollar Milliardär der Menschheitsgeschichte und bekannt für seine berühmt-berüchtigte Unternehmensführung. - Blicken wir auf die Kosmetik-Branche und dort zum Unternehmen L’Oréal.
Das vom französischen Chemiker Eugene Schüller gegründete Unternehmen ist unter anderem bekannt für seinen Slogan „Weil wir es uns wert sind.“ Dieser überdauert inzwischen schon über vierzig Jahre und zählt damit zu den ältesten Firmenslogans der Geschichte. - Wir befinden uns in einer kälteren Jahreszeit, in der man nicht zwingend an Eiscreme denken mag. Doch mit dem fernen Blick auf den Sommer sei ein erster Gedanke daran erlaubt und sicherlich kennen dabei auch viele die Eismarke Ben & Jerry’s.
Die beiden Gründer haben gezeigt, dass – entgegen allen Business-Ratgebern – Freundschaft und Beruf eben doch zusammen funktionieren können. Die Gründer Ben Cohen und Jerry Greenfield kennen sich bereits aus ihrer Schulzeit. Nähere Kontakte entstanden dann beim Lauftraining – eine Tätigkeit, die beide im Übrigen sehr verachteten.
Aus Liebe zu Eis eröffneten sie eine Eisdiele, aus der sich später eine eigene Eismarke entwickelte. Die großen Schoko- und Keksstücke von Ben & Jerry‘s rühren daher, dass Ben Cohens Geschmacksinn nur wenig ausgeprägt ist und die Stückchen „sein Mundgefühl unterstützen“. - Bleiben wir bei Leckereien.
Das Unternehmen Haribo gibt es nun schon seit über hundert Jahren.
Zu dem Sortiment zählt auch Lakritz, ein Süßholzprodukt an dem sich die Geister scheiden. Ähnlich wie bei ALDI, gibt es einen sogenannten Lakritz-Äquator. Demnach ist Lakritz im Norden Deutschlands beliebter als im Süden.
Als Grenze dient in etwa die Höhe von Frankfurt am Main. Über die Gründe für diesen Geschmacksunterschied erstrecken sich viele Theorien: Zum einen seien die Menschen im Norden aufgrund der Seefahrt früher mit Lakritz in
Berührung gekommen. Zum anderen haben die Menschen an der Küste immer schon mehr Salz am Essen gehabt, weshalb sie Lakritz eher mögen. - Dieter Schwarz war derjenige, der den zweiten großen Lebensmitteldiscounter in Deutschland gründete – LIDL.
Neben seiner Leidenschaft zu seinem Unternehmen als Lebenswerk zeichnet ihn eine intensive Liebe zur Stadt Heilbronn aus. Mit seiner Stiftung investiert er in eine Hochschule, Kindergärten, Künstliche Intelligenz- Cluster und möchte einen innovativen Startup-Bereich erschaffen. Er ist damit ein aktiver Finanzier der Stadt, mit allen Vor- und Nachteilen. - Mercedes Benz ist ein Unternehmen, für das insbesondere der Gründer Carl Benz berühmt wurde. Doch auch seine Ehefrau Bertha Benz war keine Unbekannte: Sie gilt als die erste Autofahrerin der Welt, die eine längere Strecke zurücklegte. Der Weg ihrer ersten Fahrt führte sie von Mannheim hin zu ihrer Geburtsstadt Pforzheim.