St. Wendel: Projekt „Gesundes Licht für Natur und Mensch“ startet

St. Wendel. Lichtverschmutzung – die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliches Licht – ist ein weltweites Phänomen, ist Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen. Denn diese Art der Verschmutzung hat weitreichende Auswirkungen, etwa auf die Gesundheit des Menschen, auf Flora und Fauna – der Artenrückgang von Insekten etwa wird unter anderem auf die Verwendung ungünstiger Lichtquellen zurückgeführt.

Daher startet im Sankt Wendeler Land das Projekt „Gesundes Licht für Natur und Mensch“. Beteiligt sind der Verein der Amateurastronomen des Saarlandes, die Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler, die Europäische Akademie Otzenhausen, der Energieversorger Energis und die Tourist-Information Sankt Wendeler Land.

„Mit dem Projekt ‚Gesundes Licht für Natur und Mensch‘ werden wir einen Beitrag zur Gesundheit der Menschen und zum Natur-schutz leisten, aber auch demnächst einzigartige Produkte auf den Markt bringen können, die unseren Betrieben ganz neue Möglichkeiten im Marketing eröffnen“, so Landrat Udo Recktenwald bei der Eröffnung des Projekts.

Schließlich ist Abhilfe gegen Lichtverschmutzung relativ einfach: Maßvoll eingesetztes warm-weißes Licht mit geringen Blauanteilen, die Installation richtig abgeschirmter Beleuchtungskörper nur an Stellen, wo eine Beleuchtung sinnvoll ist und eine moderne, zeitlich gesteuerte Beleuchtungsregelung verhindern ungesunde Helligkeit. Maßnahmen, bei denen keine Mehrkosten entstehen.

Für dieses Projekt wurden daher mit Unterstützung der Amateurastronomen nachts Helligkeitsmessungen in den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler durchgeführt, Verbesserungsvorschläge dokumentiert. Die Netzbetreibergesellschaft Energis lieferte dabei eine Liste mit allen Beleuchtungskörpern, die die Messungen wesentlich erleichterten.

Daraufhin erstellte Christoph Pütz (Amateurastronomen des Saarlandes) federführend eine Beleuchtungsrichtlinie für die Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler, die bereits in den Gemeinderäten verabschiedet wurde.

Eine Erkenntnis: Zwar gab es in den vergangenen Jahren viele Umstellungen auf LED-Leuchten, doch wurde oft kalt-weißes Licht verwendet. Doch die Gemeinde Nohfelden hat schnell reagiert: Kürzlich wurde die neu angelegte Straße „Beim Stollen-born“ in Neunkirchen/Nahe mit voll abgeschirmten Beleuchtungskörpern und mit warm-weißem Licht ausgestattet.

Wird dieser Weg konsequent und mit Unterstützung der Gemeinden, der Bewohner und den Gewerbetreibenden fortgesetzt, können die Bemühungen zukünftig mit einer internationalen Zertifizierung Anerkennung finden. Regelmäßige Informations-veranstaltungen und die Bereitstellung von Informationsmaterial sollen helfen, alle Beteiligten für diese Thematik zu sensibilisieren.

Zur Umsetzung der Ideen wurde eine „Planungsgruppe Sternen-Land“ ins Leben gerufen. Dieser gehören Landrat Udo Recktenwald, Mitglieder der Amateurastro-nomen, die Bürgermeister der Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler, deren Bauämter und touristischen Sachbearbeiter, die Energis, die Europäische Akademie Otzenhausen und die Tourist-Information Sankt Wendeler Land an. Unterstützend wirkt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit.

Denn das Projekt hat auch touristisches Potential. Wie Martina Scheer, Leiterin der Tourist-Information Sankt Wendeler Land betont, ist es Ziel, ein Alleinstellungsmerk-mal im Sinne der Nachhaltigkeit als „Sankt Wendeler Sternen-Land“ für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald zu erarbeiten und daraus neue Produkte für die Betriebe im Sankt Wendeler Land zu entwickeln.

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